Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet

Das Amtsgericht Essen hat am Mittwoch ein Insolvenzverfahren in Eigenregie für den Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Essen. Das Amtsgericht Essen hat am Mittwoch ein Insolvenzverfahren in Eigenregie für den Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Das geht aus einer Bekanntmachung des Gerichts hervor, über die die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) in ihrer Donnerstagausgabe berichten wird.



Die vom Eigentümer eingesetzten Sanierungsexperten sollen demnach auch diese neuerliche Insolvenz mit der alten Geschäftsführung managen dürfen. Ihre Pläne, wie schon 2020 erneut Dutzende Warenhäuser zu schließen, einige an Konkurrenten abzugeben und nur einen Kern profitabler Standorte unter dem Galeria-Dach weiterzuführen, können sie damit nun umsetzen. Für tausende Beschäftigte bedeutet das aber womöglich den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Wie vor zweieinhalb Jahren folgt das Amtsgericht damit dem Konzept des Sanierer-Duos.

Keine Regelinsolvenz


Hätte ihr nun vorgelegter Insolvenzplan das Gericht nicht überzeugt, hätte es eine Regelinsolvenz angeordnet und selbst den Insolvenzverwalter bestellt. So dürfte etwa die Hälfte der Filialen künftig nicht mehr als Karstadt oder Kaufhof weitergeführt werden. Zuletzt war laut WAZ-Bericht die Rede von maximal 70 zu erhaltenden Standorten, das "Handelsblatt" nannte die Zahl 48. Für rund 20 Häuser soll es Interessenten geben. Da an vielen Standorten noch über Mietermäßigungen und Flächenverkleinerungen verhandelt wird, können sich diese Zahlen aber noch deutlich verändern, eine endgültige Liste soll es erst Mitte März geben. In unserer Region gibt es noch Standorte in Braunschweig und Goslar.

Es wird Kündigungen geben


Für die zu schließenden Häuser hatte Galeria bereits angekündigt, dass es dort betriebsbedingte Kündigungen geben werde. Der Gesamtbetriebsrat hat eine Transfergesellschaft durchgesetzt, in der die Betroffenen sechs Monate lang mit Unterstützung einen neuen Job suchen können. Die Gläubiger müssen nun beim Sachwalter ihre Forderungen anmelden. Im vom Gericht ernannten Gläubigerausschuss ist diesmal auch der deutsche Staat vertreten, und zwar als "Insolvenzgläubiger mit der höchsten Forderung", so das Gericht.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes hatte Galeria nach der Insolvenz 2020 in den Folgejahren Kredite über insgesamt 680 Millionen Euro gewährt. Das Amtsgericht legte den Termin für den Gläubigerausschuss für den 27. März fest, er wird wieder in der Messe Essen stattfinden.


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