Berlin. Die Reichsbürger-Gruppe, gegen die die Bundesanwaltschaft Anklage erhoben hat, soll mehrfach versucht haben, die Unterstützung der Russischen Föderation für ihren angeblich geplanten Staatsstreich zu gewinnen. Das geht aus der Anklageschrift der Generalbundesanwaltschaft hervor, über die die "Welt" berichtet.
Demnach sollen zwei Angeklagte Anfang des vergangenen Jahres in die slowakische Hauptstadt Bratislava gereist sein, um dort vertrauliche Gespräche mit Vertretern aus Russland zu führen. Zustande kamen laut Ermittlern Mitte November und Anfang Dezember 2022 zwei Gespräche einer weiteren Angeschuldigten mit einem russischen Generalkonsul. Geplant soll gewesen sein, dass sie anfragt, ob Russland die Gruppe durch Koordination von Widerstandsgruppen, "geheimdienstliche Kapazitäten" bis hin zur Ausbildung von Kämpfern in Russland unterstützen könne, hieß es. Welche Antwort der Generalkonsul darauf gab, konnten die Ermittler bislang nicht klären.
Zeitgleich bemühte sich die Gruppe laut Anklage um einen Termin mit russischen Vertretern in einem weiteren Generalkonsulat. In einer E-Mail an das Konsulat habe ein Angeschuldigter geschrieben, dass man ein Zeichen gegen die antirussische Politik der Bundesregierung setzen wolle, deren aggressive Polemik gegen Russland nicht mit der Haltung vieler Deutscher übereinstimme, hieß es weiter. Das Generalkonsulat habe daraufhin einen Termin für Anfang Dezember bestätigt, an dem zumindest zwei Angeschuldigte aufgrund ihrer Festnahme aber nicht mehr teilnehmen konnten. Vor dem Treffen soll ein Angeschuldigter eine Sprachnachricht verschickt haben, in dem er klarstellte, dass es bei dem Treffen vor allem um militärische Angelegenheiten gehen solle, so der Bericht.
mehr News aus der Region