Berlin. Das Sturmgewehr G36 soll wegen der Pläne für einen neuen Wehrdienst offenbar später ausgemustert werden. Laut internen Papieren aus dem Haus von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), über das der "Spiegel" berichtet, soll die sogenannte Ausphasungsplanung für die Standardwaffe der Bundeswehr gestoppt werden. So sollen auch in Zukunft genug Sturmgewehre für die Ausbildung von Rekruten zur Verfügung stehen.
Mit der kürzlich vorgestellten neuen Wehrdienstform will Pistorius schon im Jahr 2025 um die 5.000 Männer und Frauen mehr als bislang an der Waffe ausbilden, in den folgenden Jahren soll die Zahl steigen. Zudem will er die Aufstellung von Heimatschutzverbänden verstärken; sie bestehen größtenteils aus Reservisten. Um Material für die Ausbildung zur Verfügung zu haben, sollen neben dem G36 auch der Schützenpanzer Marder und der Transportpanzer Fuchs später aussortiert werden.
Das von Heckler und Koch produzierte G36 ist seit Ende der Neunzigerjahre bei der Bundeswehr im Einsatz. Wegen Präzisionsproblemen im intensiven Gefecht wurde 2021 entschieden, alle Bundeswehrsoldaten mit dem moderneren Sturmgewehr G95 desselben Herstellers auszustatten. Die ersten Modelle der neuen Waffe werden aktuell bei der Truppe getestet, insgesamt hat die Bundeswehr rund 118.000 Stück für 209 Millionen Euro bestellt.
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