Berichte: Weitere Explosionen von Funkgeräten im Libanon

Nachdem am Dienstag bereits in einem offenbar kordierten Angriff zahlreiche Pager im Libanon explodierten, kam es am Mittwochnachmittag in einigen Teilen des Landes zu weiteren Explosionen.

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Libanon (Archiv)
Libanon (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Beirut. Nachdem am Dienstag bereits in einem offenbar kordierten Angriff zahlreiche Pager im Libanon explodierten, kam es am Mittwochnachmittag in einigen Teilen des Landes zu weiteren Explosionen. Behördenangaben zufolge sollen mindestens 100 weitere Menschen verletzt und ein Mensch getötet worden sein.


Dieses Mal sollen Handfunkgeräte ("Walkie-Talkies") detoniert sein. Das Libanesische Rote Kreuz schrieb auf der Plattform X, dass es mit 30 Rettungsteams auf mehrere Explosionen reagiert, unter anderem im Südlibanon und im Bekaa-Tal. Weitere Teams seien in höchster Alarmbereitschaft.

In Krankenhäusern hatte sich das Personal bereits im Vorfeld für den Fall weiterer Detonationen für Sonderschichten bereitgehalten. In Beirut wird Berichten zufolge der Bevölkerung geraten, Telefone auszuschalten und Batterien zu entfernen.

Am Nachmittag hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, die Anschläge scharf verurteilt. "Die gleichzeitigen Explosionen im Libanon und in Syrien, bei denen gestern mindestens 12 Menschen - darunter zwei Kinder - durch detonierende Pager getötet und Tausende von Menschen verletzt wurden, sind schockierend und ihre Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung nicht hinnehmbar. Die Angst und der Terror, die dadurch ausgelöst wurden, sind gravierend", so Türk.

"Der gleichzeitige Angriff auf Tausende von Personen, seien es Zivilisten oder Mitglieder bewaffneter Gruppen, ohne dass bekannt ist, wer zum Zeitpunkt des Angriffs im Besitz der Zielgeräte war, wo sie sich befanden und in welcher Umgebung sie sich aufhielten, verstößt gegen die internationalen Menschenrechtsbestimmungen und, soweit anwendbar, gegen das humanitäre Völkerrecht", erklärte der UN-Hochkommissar. Türk forderte eine Untersuchung der Umstände und dass diejenigen, die einen solchen Angriff angeordnet und durchgeführt haben, zur Rechenschaft gezogen werden.

Er appellierte "an alle Staaten mit Einfluss in der Region und darüber hinaus", unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausweitung der derzeitigen Konflikte zu verhindern. "Der Schutz der Zivilbevölkerung muss oberste Priorität haben. Deeskalation ist heute wichtiger denn je."

Die libanesische Hisbollah-Miliz sprach am Dienstag von einem gezielten Angriff Israels "nach Prüfung aller Fakten, aktueller Daten und verfügbarer Informationen". Auch US-Medien halten den israelischen Geheimdienst für verantwortlich. Die Hisbollah erklärte, sie werde den "palästinensischen Widerstand" weiterhin unterstützen, und kündigte Vergeltung an.


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