Bonn. Die Zahl der Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs ist auch im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau geblieben. Insgesamt habe man 143.061 Beschwerden registriert, teilte die Bundesnetzagentur am Montag mit. 2022 hatte es 150.387 Beschwerden gegeben.
Zur Bekämpfung des Rufnummernmissbrauchs schaltete die Bundesnetzagentur im Jahr 2023 insgesamt 9.789 Rufnummern ab. Eine weitere Nutzung der Rufnummern für missbräuchliche Zwecke wird demnach ausgeschlossen. Zu 1.298 Rufnummern hat die Bundesnetzagentur Fakturierungs- und Inkassierungsverbote verhängt, um Betroffene vor finanziellen Einbußen zu schützen.
Die Missbrauchsverfolgung ist weiterhin von einer großen Themenvielfalt geprägt: Verbraucher beschweren sich unter anderem über unerwünschte Werbefaxe, belästigendes Anrufverhalten, kostenpflichtige Warteschleifen, falsche Pop-Up-Fehlermeldungen, Fake-Hotlines sowie Rufnummernmanipulation.
Schwerpunkt der Beschwerden des Jahres 2023 waren unerwünschte SMS- und Messenger-Nachrichten. Dominiert wurde dieser Bereich laut Bundesnetzagentur von sogenannten "Enkeltrick-Fallkonstellationen". Alleine 6.500 Rufnummern wurden in diesem Zusammenhang abgeschaltet.
Unter dem Begriff "Enkeltrick" werden Fälle zusammengefasst, in denen Betroffene von angeblichen Verwandten, meistens Enkelkinder und Kinder, oder guten Bekannten kontaktiert werden. Er oder sie schildert eine akute Notsituation, die nur durch eine sofortige Geldüberweisung aufgelöst werden kann.
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