Betrug mit falschem Microsoft-Support: Verbraucher verliert 2.000 Euro

Als der Mann seine Steuererklärung macht, ertönt plötzlich eine Stimme aus dem Lautsprecher und auf dem Bildschirm ploppt ein Warnhinweis auf. Die Verbraucherzentrale verrät, was man dann tun sollte und was auf keinen Fall.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Gehackter Account, Phishing-Mail oder Computer-Virus – Internetkriminalität hat viele Formen. Wie unangenehm und folgenreich solche Attacken sein können, hat ein Verbraucher aus Niedersachsen schmerzlich erfahren: Während er seine Steuererklärung anfertigt, erscheint plötzlich ein großes Warnzeichen auf dem PC. Nur ein Anruf unter der angegebenen Nummer könne helfen, so die Nachricht. Der Verbraucher folgt den Anweisungen – und verliert rund 2.000 Euro. Was dahinter steckt, verrät die Verbraucherzentrale Niedersachsen in einer Pressemitteilung.



Auf dem PC-Bildschirm taucht wie aus dem Nichts ein Warnhinweis auf und eine Stimme aus dem Lautsprecher erklärt, der Rechner sei mit Viren befallen. Um größeren Schaden zu vermeiden, solle der Verbraucher die angegebene Rufnummer wählen. Erschrocken und völlig überrumpelt folgt der Verbraucher der Aufforderung und ruft an.

Rechner ferngesteuert


Mit Hilfe eines Fernsteuerungsprogrammes schaltet sich der vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter auf den Rechner des Verbrauchers. Angeblich infizierte Dateien werden aufgerufen und entfernt. Nun sei vielleicht auch der Bank-Account betroffen, weshalb dieser ebenfalls überprüft werden müsse. Daraufhin gibt der verunsicherte Verbraucher seine Zugangsdaten für das Bankkonto ein. Zuletzt gelangen die Betrüger unter falschem Vorwand an die TAN. Die Folge: Die Betrüger buchen insgesamt 3.000 Euro vom Konto ab. Das bemerkt der Betroffene aber erst, nachdem er das vierstündige Telefonat beendet hat. Seine Bank kann ihm zwar 1.000 Euro erstatten, doch die Abbuchung vom Kreditkartenkonto lässt sich nicht rückgängig machen.

Tipps der Verbraucherzentrale


„Dass sich auf dem PC plötzlich ein Warnzeichen breit macht und eine fremde Stimme erklingt, ist auf bestimmte Schad-Software zurückzuführen. Diese kann mitunter beim Surfen auf den Rechner gelangen – etwa, wenn ein infizierter Fake-Shop aufgerufen wird“, erklärt Sabine Oppen-Schröder, Beraterin der Verbraucherzentrale. Kriminelle würden sich so immer wieder Zugang zu privaten und hochsensiblen Daten verschaffen. „Dabei nutzen sie geschickt den Schockmoment aus und erzeugen Druck, sodass die Opfer keinen klaren Gedanken mehr fassen können.“

In solchen Fällen sei es jedoch wichtig, Ruhe zu bewahren und keine persönlichen Daten herauszugeben. Auch wenn es schwerfällt, sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher von vermeintlichen Warnhinweisen im Browser oder von plötzlich abgespielten Audioaufnahmen nicht verunsichern lassen, rät Oppen-Schröder. Gleiches gilt für E-Mails, Anhänge oder Fremdsoftware, die helfen sollen, einen möglichen Virenbefall zu beheben: "Nicht reagieren, nicht öffnen und nicht herunterladen!", so die klare Ansage der Verbraucherzentrale.

Fälle der Polizei melden


Wer mit solch einem Betrugsversuch in Kontakt gekommen ist, sollte das der Polizei melden – unabhängig davon, ob ein Schaden entstanden ist oder nicht. Falls der Verdacht besteht, dass Schadsoftware installiert wurde, lassen Betroffene den Rechner am besten von einem IT-Spezialisten überprüfen.


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