Wiesbaden. Zum Jahresende 2023 haben in Deutschland nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 84,7 Millionen Menschen gelebt. Gegenüber dem Jahresende 2022 wuchs die Bevölkerung damit um gut 0,3 Millionen Personen, wie die Statistiker am Donnerstag mitteilten.
Der Zuwachs entspricht dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 und war deutlich geringer als im Jahr 2022, in dem die Bevölkerungszahl vor allem infolge der starken Zuwanderung aus der Ukraine um 1,1 Millionen Menschen gestiegen war. Die Nettozuwanderung (Saldo aus Zu- und Fortzügen) war auch im Jahr 2023 die alleinige Ursache des Bevölkerungswachstums. Wie in allen Jahren seit der deutschen Vereinigung fiel die Bilanz der Geburten und Sterbefälle auch 2023 negativ aus, da erneut mehr Menschen starben als geboren wurden.
Die Zahl der Geburten ging 2023 gegenüber dem Vorjahr um etwa sieben Prozent und die Zahl der Sterbefälle um rund vier Prozent zurück. Ausgehend von den bereits vorliegenden Meldungen der Standesämter ist für 2023 mit 680.000 bis 700.000 Geborenen zu rechnen (2022: 738.819). Die Zahl der Gestorbenen betrug mindestens 1,02 Millionen (2022: 1,07 Millionen). Aus der Schätzung der Geburten- und Sterbefälle ergibt sich ein Geburtendefizit (Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen) von mindestens 320.000. Dies entspricht etwa dem Niveau des Vorjahres (-328.000) und ist deutlich höher als im gesamten Zeitraum von 1991 bis 2021.
Die Nettozuwanderung wird für das Jahr 2023 auf 680.000 bis 710.000 Personen geschätzt. Im Vergleich zu den Jahren mit besonders starker Fluchtmigration 2015 (+1,14 Millionen) und 2022 (+1,46 Millionen) war die Nettozuwanderung 2023 damit deutlich geringer. Im langfristigen Kontext war sie allerdings auf hohem Niveau und vergleichbar nur mit den Jahren 1991 (+603.000) und 1992 (+782.000), als viele Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion sowie Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland kamen, so das Bundesamt.
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