Bezirksschonsteinfeger bleibt: Neue siebenjährige Amtszeit startet

Seit 2010 ist der Mann schon unterwegs. Nun geht es in die nächsten sieben Amtsjahre.

Nach der Übergabe der Bestellungsurkunde: Tim Meißner (v. li.), Fachdienstleiter Sicherheit und Ordnung der Stadt Goslar, Bezirksschornsteinfeger Marc Rogoß, Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und Kreisobmann Lars Benedikt freuen sich über die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit.
Nach der Übergabe der Bestellungsurkunde: Tim Meißner (v. li.), Fachdienstleiter Sicherheit und Ordnung der Stadt Goslar, Bezirksschornsteinfeger Marc Rogoß, Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und Kreisobmann Lars Benedikt freuen sich über die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit. | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Der neue Bezirksschornsteinfeger des Kehrbezirks 10404 bleibt der alte – zumindest für die nächsten sieben Jahre. Marc Rogoß hat jetzt zum 1. Oktober von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner die Bestellungsurkunde erhalten. „Ich gratuliere Ihnen herzlich und freue mich auf die weitere gute Zusammenarbeit.“ Der Heißumer führt den Kehrbezirk, der Lengde, Lochtum und Vienenburg sowie Beuchte und Wehre umfasst, bereits seit Oktober 2010. Dies teilte die Stadt Goslar mit.



Bei der Übergabe war auch der für den Landkreis Goslar zuständige Kreisobmann der Schornsteinfegerinnung Braunschweig, Lars Benedix, anwesend. Beide kennen sich seit ihrer Ausbildung und haben zusammen schon viel erlebt. Angesichts des sommerlichen Wetters konnten sie von früheren Arbeiten auf Dachböden bei 50 Grad und mehr berichten.

Das alleine sei bereits eine Herausforderung gewesen. Unter den dicken „Gala-Anzügen“ der Schornsteinfeger musste seinerzeit aus Arbeitsschutzgründen aber zusätzlich langärmelige und langbeinige Unterwäsche getragen werden. „Früher haben wir auch häufiger auf
Dächern gearbeitet“, schildert Benedix rückblickend, „das ist heute auch anders.“ Ein Grund dafür seien die aktuell geltenden strengeren Vorschriften – wiederum im Arbeitsschutz.

Traumberuf - doch Nachwuchs fehlt


Dennoch für Rogoß ist und war sein Job der Traumberuf. Auch wenn sich die Zeiten geändert haben und Schornsteinfeger nach eigenem Bekunden längst nicht mehr überall gern gesehen sind: Mit Professionalität und ergänzenden Weiterbildungsmöglichkeiten meistert der Routinier jede Situation. „Ruhig bleiben ist die Kunst“, sagt der 56-Jährige, der bereits an zwei Rhetorikseminaren teilgenommen hat.

Ein ernsthaftes Problem sieht Rogoß in der Nachwuchsrekrutierung: „Während es früher beispielsweise 14 Mitbewerber bei der Vergabe von Kehrbezirken gab, bleibt heutzutage auch schon mal ein Bezirk unbesetzt.“ Im Landkreis Goslar gibt es insgesamt 18 Kehrbezirke, von denen sich sechs in der Stadt Goslar befinden.

Seine Lehre absolvierte der Heißumer von 1985 bis 1988 und legte zehn Jahre später die Meisterprüfung ab. „Der Beruf des Schornsteinfegers hat in der Stadt einen hohen Stellenwert“, so Schwerdtner. Eine Einladung zu weiteren Aufgaben: den Glücksschweinchen-Verkauf am Silvestertag und die Funktion als „Glückbote“ beim Goslarer Neujahrsempfang. Der ehrenamtliche Feuerwehrmann – er ist Mitglied in sämtlichen Freiwilligen Feuerwehren seines Kehrbezirks – will gerne dabei sein.


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