Biden sagt Reise nach Deutschland wegen Hurrikan "Milton" ab

US-Präsident Joe Biden hat seine geplanten Reisen nach Deutschland und Angola wegen der extremen Hurrikan-Saison in den USA verschoben.

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Joe Biden von hinten (Archiv)
Joe Biden von hinten (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Washington D.C.. US-Präsident Joe Biden hat seine geplanten Reisen nach Deutschland und Angola wegen der extremen Hurrikan-Saison in den USA verschoben. Das teilte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Dienstag mit.


Sie begründete die Absage mit der "prognostizierten Flugbahn und Stärke des Hurrikans Milton". Biden wolle "neben den laufenden Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen des Hurrikans Helene auch die Vorbereitungen und die Maßnahmen zur Bewältigung des Hurrikans Milton" beaufsichtigen.

Ein Regierungssprecher in Berlin bestätigte die Absage Bidens, über die das Weiße Haus die Bundesregierung vorab informiert haben soll. Man bedauere die Absage sehr, habe aber natürlich Verständnis aufgrund der Situation in Florida.

Hurrikan "Milton" hatte sich am Montag innerhalb von Stunden und damit ungewöhnlich schnell von einem Hurrikan der Stufe drei von fünf zu einem Hurrikan der höchsten Stufe entwickelt. Er folgt derzeit der Spur von Hurrikan "Helene", welcher vor zwei Wochen bereits enorme Schäden verursacht hatte.

"Heute werden für Teile der Nordküste der Yucatan-Halbinsel schädliche Orkanböen und eine lebensbedrohliche Sturmflut mit zerstörerischen Wellen erwartet", heißt es in der aktuellen Mitteilung des "National Hurricane Center" (NHC), einer Abteilung des US-Wetterdienstes. "Milton wird voraussichtlich an Größe zunehmen und ein extrem gefährlicher Hurrikan bleiben, wenn er sich am Mittwoch der Westküste Floridas nähert. Entlang von Teilen der Westküste Floridas wird es zu einer großen zerstörerischen Sturmflut kommen", so die Prognose.

"Dies ist eine extrem lebensbedrohliche Situation, und die Bewohner dieser Gebiete sollten den Ratschlägen der örtlichen Behörden folgen und sofort evakuieren, wenn sie dazu aufgefordert werden." Berichten zufolge wurden bereits eine Millionen Menschen zur Evakuierung aufgerufen.

Entlang der Westküste Floridas ist eine Hurrikan-Warnung in Kraft. Dort werden verheerende Winde in Orkanstärke erwartet. "Milton wird voraussichtlich ein Hurrikan bleiben, wenn er die Halbinsel von Florida überquert, und es wird erwartet, dass sich lebensbedrohliche Orkanböen über die Halbinsel ins Landesinnere ausbreiten", teilten die Behörden mit.

Zudem gilt für große Teile des Bundesstaates eine Warnung vor Überschwemmungen wegen Starkregens. "Diese Regenfälle bergen die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturzfluten, Überschwemmungen in Städten und in der Luft sowie mäßige bis schwere Überschwemmungen in Flüssen. Die Überschwemmungen werden sich in Gebieten, in denen Küsten- und Binnenüberschwemmungen zusammenkommen, verschärfen und die Gesamtgefahr erhöhen", so der Hurrikan-Warndienst.

Durch Hurrikan Helene sind Ende September über 200 Menschen ums Leben gekommen, fast 300 weitere Personen werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen, wie aus Forschung zu vergangenen Hurrikans hervorgeht. Der Sachschaden durch Helene wird auf mindestens 38,5 Milliarden US-Doller geschätzt, die Aufräumarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Experten sehen den menschengemachten Klimawandel als Treiber der derzeitigen heftigen Hurrikan-Saison. Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurden noch im Oktober gleichzeitig drei Hurrikane im Atlantik beobachtet.


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