Berlin. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) dringt auf mehr Mitspracherecht des Bundes bei wichtigen Themen wie Digitalisierung an Schulen. "Nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt und das ist natürlich ein Auftrag an die Länder", sagte sie der "Rheinischen Post" (Dienstag).
"Die Umfragen sind eindeutig: Die Menschen wollen ein einheitlicheres Bildungssystem in unserem Land." Nochmal zehn Jahre zu warten, könne sich Deutschland nicht leisten. "Die Kultusministerkonferenz der Länder sollte nicht weiter ein Gremium des kleinsten gemeinsamen Nenners sein. Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen."
Stark-Watzinger kritisierte, dass der Bund bisher immer nur in begrenztem Umfang mit allen Ländern zusammenarbeiten könne. "Ich würde mir wünschen, dass es auch mit einer Gruppe möglich ist, die schneller vorankommen möchte. Also eine Koalition der Willigen. Darüber hinaus wäre auch eine klare Aufgabenteilung sinnvoll, bei der der Bund für übergreifende Themen wie die Digitalisierung zuständig sein könnte. Derzeit darf der Bund nur in Technik in den Schulen investieren, etwa Laptops. Aber ein Gerät allein macht Unterricht noch nicht digital. Es wäre besser, wenn der Bund im Sinne einer nachhaltigen Wirksamkeit mehr mitreden könnte. Einfach nur wie früher Geld zu geben, ist für mich jedenfalls keine Option mehr."
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