Berlin. Das Programm von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zum Umbau der Tierhaltung stößt beim Anbauverband "Bioland" auf Widerstand. "Mit ihrer Förderpolitik torpediert die Bundesregierung ihre eigenen Bio-Ziele", sagte Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik des Verbandes, dem "Spiegel".
Die Regierung hatte sich dazu verpflichtet, das Tierwohl zu fördern. Bauern sollen Zuschüsse bekommen, wenn sie Schweinen mehr Frischluft und Auslauf bieten, Bio-Haltung soll unterstützt werden. Mehrkosten gegenüber dem gesetzlichen Standard sollen abgefedert werden. Allerdings ist für die Zuschüsse ein pauschaler Deckel vorgesehen, was nun für Kritik sorgt. Dadurch würden Mehrkosten für Bio-Schweine gegenüber der Standardhaltung nur zu rund 30 Prozent abgedeckt, in einem konventionellen Frischluftstall aber zu 70 Prozent, so Wehde. Allein die Futterkosten seien bei Bio-Haltung viel höher. "Bioland" fordere, die Deckelung bei Öko-Schweinen ganz zu streichen. Nur ein Prozent aller Mastschweine in Deutschland steht in Ökobetrieben. "Dieses höchste Niveau wird mit der geplanten Förderung nicht attraktiv", kritisiert Wehde.
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