Region. Aktuell scheint der Bitcoin auf einem wahren Höhenflug zu sein. Am Mittwoch wurde ein neuer Höchststand von über 112.000 US-Dollar gemeldet.
Diese Kursrallye mag verlockend klingen, doch gerade in Niedersachsen warnt die Polizei weiterhin vor den Schattenseiten. Denn der Betrug mit gefälschten Krypto-Anlageseiten sei weiterhin ein großes Problem.
Ein "Run" wie kein anderer? Experten noch uneins
Der aktuelle Anstieg des Bitcoin, der laut "Business Insider" zeitweise sogar ein Allzeithoch von 111.000 US-Dollar erreicht habe, lässt momentan viele über die Zukunft der Kryptowährung spekulieren. Dabei sollen mehrere Faktoren für den Boom verantwortlich sein: Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und ihren Partnern sorgt für mehr Risikofreude, und es gab verstärkte Zuflüsse in Bitcoin-ETFs (börsengehandelte Fonds). Auch die kryptofreundliche Politik der US-Regierung unter Präsident Trump lockt institutionelle Großanleger an, wie unter anderem "CNBC" hervorhebt.
Doch nicht jeder teilt den uneingeschränkten Optimismus. Auf der Plattform "X" (ehemals Twitter) widerspricht Krypto-Analyst Jelle mit der Annahme, Bitcoin habe sich endgültig von seinem Zyklus entkoppelt. Er warnt davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen: Ein signifikanter Abschwung sei weiterhin realistisch, was wiederum eine neue Kaufgelegenheit bieten könnte.
Digitales Gold mit Schattenseiten - Betrugsgefahr ist allgegenwärtig
Genau jedoch diese spekulative Natur wird von Kriminellen ausgenutzt. Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt eindringlich vor gefälschten Anlageseiten zu Kryptowerten. Die Täter würden mit dem Versprechen auf schnelles Geld locken und nutzen hierbei massenhaft Spammails, Werbeanzeigen und gefälschte Webseiten. Sie missbrauchen bekannte Gesichter aus Fernsehen und Politik, Logos großer Firmen oder Zeitungen – wie etwa BILD, ZDF oder den NDR – um Seriosität vorzutäuschen. Aktuelle "Deepfake-Videos", die Prominente angeblich für solche Anlagen werben lassen, verstärken die Gefahr zusätzlich, so das LKA weiter in dem Beitrag.
Regionale Betrugsmaschen und Erfolge der Polizei
Trotz der zunehmenden Taten gab es in jüngster Vergangenheit auch Erfolge der Ermittlungsbehörden. Wie das "Tageblatt" im Januar 2022 berichtete, hätten beschlagnahmte Kryptowährungen von Krypto-Kriminellen wie Bitcoin und Ether dem niedersächsischen Landeshaushalt beachtliche Einnahmen beschert. So erlöste das Justizministerium in Hannover im Jahr 2021 über 700.000 Euro aus der Verwertung solcher Werte. Dies zeigt, dass die niedersächsischen Staatsanwaltschaften das Thema im Blick haben.