Hannover. Der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling kritisiert eine willkürliche Altergrenze, die kürzlich bei einer 71-jährigen Lehrerin in Hannover gezogen worden sei. Es sei ihm vollkommen unverständlich, dass eine 71-jährige Lehrerin aus Hannover nicht mehr unterrichten dürfe.
„Wenn der Fall sich wirklich so darstellt, wie er von der Pädagogin vorgetragen wird, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, ihren Willen zum Arbeiten zu unterbinden. Eine solche willkürliche Altersgrenze ist meiner Ansicht nach nicht mehr zeitgemäß“, sagte Björn Försterling. Natürlich habe der Staat auch eine Fürsorgepflicht, aber auch dafür lasse sich sicherlich eine Lösung finden. Gerade angesichts von drastischem Lehrermangel und schlechter Unterrichtsversorgung sollte grundsätzlich darüber nachgedacht werden, ob eine Altersgrenze mit 70 noch realistisch sei, so Björn Försterling. „Wer freiwillig länger arbeiten will, sollte auch seinen Beitrag leisten dürfen“, so der FDP-Politiker. Er forderte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt auf, sich persönlich für den Fall der 71-Jährigen einzusetzen und ihr Engagement nicht zu verhindern.
71-Jährige möchte Sprachförderunterricht geben
Noch unverständlicher sei aber, dass die 71-Jährige sich selbst darum bemühen müsse, Sprachförderunterricht für Flüchtlinge geben zu dürfen. Die Kultusministerin habe ja selbst bereits von einer besonderen Situation gesprochen und 17.000 pensionierte Lehrer angeschrieben, um mehr Sprachunterricht anbieten zu können „und auch das wird bei Weitem nicht ausreichen. Das Land sucht händeringend nach Lehrern und scheitert hier an eigenen bürokratischen und unsinnigen Regeln. Wer helfen will, sollte helfen dürfen.“ So Björn Försterling. Die FDP-Fraktion wolle nun mit einer Anfrage nachhaken, warum eine solche willkürliche Altersgrenze gezogen werde.
mehr News aus der Region