Blackout-Vorsorge: Wie Sie sich und Ihre Familie schützen können

Von Katastrophenschutz wird viel berichtet, doch Handlungen wurden bisher nur wenige umgesetzt. Eigeninitiative ist somit gefragt.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Die Schlagzeilen über mögliche Blackouts in Europa erreichten am 28. April 2025 ein kritisches Hoch als in Spanien zum Äußersten kam. Im gesamten Land fiel der Strom aus. Wie der "Deutschlandfunk" berichtete, musste das spanische Innenministerium wegen des großflächigen Stromausfalls den nationalen Notstand ausrufen.



Doch Panik ist unbegründet, gerade wenn man vorbereitet ist. Auch wenn totale Blackouts hierzulande unwahrscheinlich sind, kann ein lange vorher durchdachter Notfallplan im Ernstfall entscheidend sein.

Was ist überhaupt ein Blackout und wie wahrscheinlich ist er?


Ein Blackout ist ein großflächiger, länger andauernder Stromausfall, der ganze Regionen oder sogar mehrere Länder betreffen kann. Während das deutsche Stromnetz als sehr stabil gilt, sind Szenarien wie Cyberangriffe, Naturkatastrophen oder technische Defekte, die zu solch einem Ausfall führen könnten, gerade im Kontext des Ukrainekrieges nicht gänzlich ausgeschlossen. Experten wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfehlen daher, sich auf solche Extremsituationen vorzubereiten.

Die allerwichtigsten Vorräte für den Notfall


Das BBK empfiehlt, einen Notvorrat für mindestens 10 Tage anzulegen. Dies umfasst:

1. Wasser:
Pro Person und Tag etwa 2 Liter Trinkwasser. Auch Wasser für Hygiene (Toilettenspülung etc.) einplanen.

2. Lebensmittel:
Haltbare Lebensmittel, die ohne Kühlung oder aufwendige Zubereitung verzehrt werden können (z.B. Konserven, Nudeln, Reis, Zwieback, Haferflocken). Denken Sie auch an Babynahrung oder spezielle Diäten.

3. Medikamente:
Persönliche Dauermedikamente in ausreichender Menge sowie eine gut ausgestattete Hausapotheke.

4. Hygieneartikel:
Seife, Desinfektionsmittel, Toilettenpapier, Zahnbürsten, Damenhygieneartikel.

Dieser Vorrat wäre etwas knapp, um davon zehn Tage zu überleben.
Dieser Vorrat wäre etwas knapp, um davon zehn Tage zu überleben. Foto: Alexander Panknin



Energie und Kommunikation ohne Strom


Beleuchtung:
Taschenlampen (inkl. Ersatzbatterien), Kerzen, Campinglampen. Verzichten Sie auf offenes Feuer in geschlossenen Räumen, außer es ist ein sicherer Kamin/Ofen vorhanden.

Wärme:
Decken, warme Kleidung, Schlafsäcke. Für längere Ausfälle können Campingkocher (gut belüften!) oder Kamine/Öfen mit Brennstoff eine Option sein.

Kommunikation:
Ein batteriebetriebenes Radio (Kurbelradio ist ideal!) ist unerlässlich, um Informationen zu empfangen. Ein voll geladenes Handy und eine Powerbank sind nützlich, aber das Mobilfunknetz könnte bei längerem Ausfall überlastet sein oder ausfallen.

Bargeld:
Bankautomaten funktionieren bei Stromausfall nicht. Halten Sie ausreichend Bargeld für die nötigsten Einkäufe bereit.

Wichtige Dokumente griffbereit halten


Kopieren Sie wichtige Dokumente wie Personalausweis, Reisepass, Geburtsurkunden, Versicherungsunterlagen und legen Sie diese in einer wasserdichten Mappe für den Fall der Fälle bereit. Digitale Kopien auf einem USB-Stick können natürlich auch sinnvoll sein.

Treffpunkte und Kontaktpersonen vereinbaren


Besprechen Sie mit Ihrer Familie, wo Sie sich im Notfall treffen - auch bei jenen, die nichts mit einem Stromausfall zu tun haben - falls beispielsweise eine mobile Kommunikation nicht mehr möglich ist. Legen Sie gegebenenfalls auch eine Kontaktperson außerhalb der Region fest, die als Anlaufstelle für andere Mitglieder in der Familie dienen kann.

Symbolfoto.
Symbolfoto. Foto: Alexander Panknin



Keine Angst schüren, sondern handlungsfähig werden


Vorbereitung ist bekanntlich der beste Schutz. Solche Sprüche hat jeder vielleicht schon einmal gehört. Für den richtigen Schutz bietet das BBK umfassende Checklisten und Ratgeber zur Eigenvorsorge. Hier sollte sich ausführlich Zeit genommen werden, einen persönlichen Notfallplan zu erstellen. Krisen können jederzeit in unterschiedlichster Ausprägung eintreffen. Es geht nicht konkret darum, lediglich Panik zu schüren, sondern ums Handeln und darum, im zwar unwahrscheinlichen Ernstfall doch wirklich handlungsfähig zu sein.

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