Braunschweig. Auf einen Mann ohne Papiere stieß das Zollamt Helmstedt-Autobahn am 1. Juni in einem verplombten Lastwagen auf dem Weg in die Russische Föderation. Er hatte sich über 1.000 Kilometer in einem LKW versteckt. Niemand weiß, wer der Mann ist, denn ausweisen konnte er nicht.
So ungewöhnlich wie der Fund waren auch die Umstände bei dem Zollamt Helmstedt-Autobahn am vergangenen Freitag. Am Vormittag fuhr ein polnischer Sattelzug auf den Zollhof an der Autobahn 2. Der Fahrer erklärte den anwesenden Zöllnern, dass er ein ungewöhnliches Problem habe: Er sei mit einem verplombten Auflieger auf dem Weg aus dem Vereinigten Königreich in die Russische Föderation. Aber bei der letzten Pause seien ihm an seinem Auflieger zwei kleine Einschnitte (3 x 5 cm) aufgefallen, die scheinbar von innen nach außen geführt worden waren. Als er dann auch noch meinte, Bewegungen in dem Laderaum zu bemerken, wollte er die Sache schnell aufgeklärt haben.
Die Zöllner riefen Kollegen des Autobahnpolizeikommissariates Braunschweig hinzu und öffneten gemeinsam den Laderaum, der noch mit einer intakten Plombe gesichert war. Im Inneren hatte sich ein Mann versteckt, der sich weder ausweisen konnte, noch Angaben vor Ort machen wollte. Er wurde von der Polizei zur Identitätsfeststellung nach Braunschweig gebracht.
Pressesprecher Andreas Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig stellen sich viele Fragen zu dem Fall: "Wir wissen nicht, wer der Mann war oder wie er in den völlig verschlossenen Laderaum kommen konnte und ob ihm die Route klar gewesen ist. Wir wissen nur, dass er sich als blinder Passagier in Lebensgefahr gebracht hat: Über 1.000 km Wegstrecke in einem verschlossenen Lkw bei rund 30 Grad Außentemperatur hätten furchtbar enden können. Insofern hat der Fahrer ihm mit dem Stopp beim Zoll wahrscheinlich das Leben gerettet".
Hinsichtlich der noch offenen Fragen hat die Polizeiinspektion Braunschweig nun Ermittlungen wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise aufgenommen.
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