Braunschweig. Im Alter von 92 Jahren ist Friedrich Theodor Kohl, Braunschweigs ältester Ehrenbürger, gestorben. Der am 14. Juli 1922 in Halle geborene Architekt und langjährige CDU-Ratsherr wurde 1993 Ehrenbürger Braunschweigs.
Sein besonderer Einsatz galt dem Erhalt und Wiederaufbau bedeutender Gebäude der Stadt. Nicht minder engagiert war er für die deutsch-israelische Verständigung. Im Rat der Stadt war er im Verwaltungsausschuss, im Ältestenrat und im Planungsausschuss tätig. 18 Jahre war er Vorsitzender des Kulturausschusses. Kohl war zudem Ehrensenator der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, deren Gründung auf seine Initiative zurückging.
Die Nachricht von Kohls Tod sorgt bei vielen Braunschweigern für Trauer. Bundestagsabgeordneter Carsten Müller (CDU schreibt zum Beispiel im sozialen Netz Facebook: "Friedrich Theodor Kohl, Ehrenbürger von Braunschweig, ein wertvoller Ratgeber und Freund, ist im 93. Lebensjahr verstorben. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und ich bin dankbar, dass ich diesen großartigen Menschen gut kennen durfte."
"Er hat für Braunschweig gelebt"
Auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth zeigte sich sehr betrübt: „Mit ihm verliert Braunschweig nicht nur eine der prägendsten Gestalten der Stadtgeschichte der Nachkriegszeit, sondern auch ein großes Vorbild. Wie kaum ein anderer hat Friedrich Theodor Kohl sich für die Stadt, in der er seit 1948 lebte, und für ihre Menschen engagiert.“ Fast 30 Jahre war Kohl Ratsherr. „Er hat für Braunschweig gelebt, in einer Art und Weise, die für uns alle ein Beispiel sein sollte“, sagte Markurth. Dafür sei er dankbar, so der Oberbürgermeister. Sein Mitgefühl gelte den Angehörigen. Markurth hob auch Kohls soziales und kirchliches Engagement hervor. So war er Ehrenkurator im Johanniterorden und über viele Jahre ehrenamtlich im Konvent des Johanniter-Stifts für Schwerstbedürftige tätig. Er arbeitete im Vorstand der Jüdel-Stiftung mit, war Mitglied im Kirchenvorstand St. Thomas im Heidberg. „Friedrich Theodor Kohl hat das gelebt, was wir bürgerschaftliches Engagement nennen. Er hat unsere Stadtgesellschaft maßgeblich mitgestaltet, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Als Ehrenbürger, der er seit 1993 war, hat er bis zuletzt an bedeutenden Ereignissen und Empfängen teilgenommen. Er war immer für seine Stadt da. Ihm gebührt Dank und großer Respekt.“, so der Oberbürgermeister in einer Pressemitteilung.
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