1.200 Studierende bei Vollversammlung von "Students for Future"


Studierende bei Vollversammlung an der TU zum Klimaschutz. Foto: Djubi Helmholz
Studierende bei Vollversammlung an der TU zum Klimaschutz. Foto: Djubi Helmholz | Foto: Djubi Helmholz

Braunschweig. Am Donnerstag den 11. Juli versammelten sich unter dem Motto „Klimaneutrale TU bis 2030 – Wir müssen endlich etwas TUn“ über 1.200 Studierende um 15 Uhr am Tentomax der Technischen Universität Braunschweig zu einer außerordentlichen Vollversammlung. Die kürzlich gegründete Gruppe Students for Future Braunschweig hatte diese einberufen. Dies teilt die studentische Klimaschutzgruppe mit.


Die Students for Future stellten der Studierendenschaft Ihre Forderungen an die Universitätsleitung vor, die mehrheitlich von den Studierenden der TU beschlossen wurden. Die Forderungen werden auf Grundlage dieses Beschlusses in Kürze durch das Studierendenparlament an den Senat der TU übergeben.
Die Studierenden fordern von der Universitätsleitung, die Belange der Braunschweiger Ortsgruppe von Fridays for Future öffentlich zu bekräftigen. Darüber hinaus sollen Klima- und Umweltschutz im Leitbild der TU festgeschrieben und ein Umwelt- und Klimaberatungsausschuss eingerichtet werden, der in alle strategischen Entscheidungen der Universität einbezogen wird. Ferner fordern die Studierenden verpflichtende Lehrveranstaltungen zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Sie schlagen außerdem konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und des CO2-Ausstoßes durch die Universität vor. Beispielsweise fordern sie den flächendeckenden Ausbau von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien auf dem gesamten Campus und die verpflichtende Nutzung von Recyclingpapier für alle Drucksachen.

Hoher Andrang der Studierenden


Seit über acht Jahren hat es keine beschlussfähige Vollversammlung an der TU Braunschweig gegeben. Hierfür war es nötig, mindestens 1.000 Studierende zu versammeln. Die Bewegung Students for Future hat dies geschafft. Zum Bedauern der Students for Future durften aus Sicherheits- und Brandschutzgründen nicht alle Studierenden in das Tentomax eingelassen werden. Diese standen in einer langen Schlange vom Zelt die Konstantin-Uhde-Straße hinunter bis vor der Bibliothek.

Stimmen aus der Studierendenschaft


Johanna Sigeneger, 24, Bauingenieurwesen: „Das war ein Wahnsinns-Erfolg! Ich bin überwältigt und dankbar, dass sich tatsächlich so viele Studierende trotz nahender Prüfungsphase die Zeit genommen haben. Das zeigt, dass die Dringlichkeit des Problems verstanden wurde.“

Magnus Lenger, 24, Luft- und Raumfahrttechnik: „Ich bin beeindruckt, dass noch über 400 Studierende vor dem Tentomax gewartet haben, obwohl schon klar war, dass das Zelt voll ist. Das beweist, wie präsent den Studierenden die Problematik ist.“ Am 27. Juni hat sich die Gruppe Students for Future offiziell an der TU Braunschwieg gegründet. Diese zeigte bereits bei der TU-Night am 29. Juni Präsenz und stand Braunschweiger Bürgern dort für Fragen, Anregungen und Kritik zur Verfügung. Eine Woche zuvor, am 18. Juni, hatte sich an der Hochschule für Bildende Künste ebenfalls eine Studierendengruppe zusammengefunden. Gemeinsam möchten die Studierenden beider Hochschulen als Students for Future Braunschweig die Belange der Braunschweiger Ortsgruppe von Fridays for Future unterstützen.

Katja Hagenberg, 20, Bachelor Psychologie: „Ich bin seit der Gründung bei Students for Future an der TU Braunschweig dabei und habe seitdem, so gut es neben dem Unialltag geht, mitgeholfen und mich eingebracht. Vor der Vollversammlung war ich sehr aufgeregt, weil ich überhaupt nicht einschätzen konnte, wie viele tatsächlich kommen würden. Dass es dann so viele Studierende wa- ren und dass wir die Beschlussfähigkeit damit locker erreicht haben, macht mich extrem glücklich – es ist schön zu sehen, wie vielen das Thema doch am Herzen liegt.“


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