13-Jähriger mit Down-Syndrom fährt aus Versehen nach Braunschweig

von Robert Braumann


Eigentlich wolle Paul (13) aus Berlin nur Brötchen holen, am Ende fuhr er mit dem ICE nach Braunschweig. Symbolbild: Sina Rühland
Eigentlich wolle Paul (13) aus Berlin nur Brötchen holen, am Ende fuhr er mit dem ICE nach Braunschweig. Symbolbild: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig/Berlin. Eigentlich wollte Paul (13) nur schnell in der Frühe Brötchen holen, doch dann landete der Junge mit Down-Syndrom aus Berlin in Braunschweig. Statt eine Station mit der S-Bahn zu fahren, stieg er in den ICE.

Die Berliner Zeitung hat die Geschichte jetzt aufgetan und sich mit der Mutter von Paul unterhalten. Sie wird dort wie folgt zitiert: "Paul ist ein besonderes Kind", "Er hat einen starken Willen und ein großes Herz." Allerdings könne er bisher weder lesen noch schreiben und sei noch nicht so weit entwickelt. "Aber er ist pubertierend und will seine Selbstständigkeit beweisen", so die Mutter. Demnach wollte Paul morgens beim Bäcker ein paar Brötchen holen, mit dabei sein Hund Leila. Da das Geschäft noch zu hatte, ging er weiter zum S-Bahnhof Lichterfelde-Ost. Dort würde er laut Berliner Zeitung sonst häufiger mit seiner Mutter einkaufen gehen. Da Sonntag ist, hatte der Markt allerdings zu. Paul entschließt sich den Rückweg mit der S-Bahn anzutreten. Am Hauptbahnhof merkt er dann, dass er in die falsche Richtung fährt. Steigt aus und wechselt in den Zug auf der gegenüberliegenden Seite – das ist der ICE nach Frankfurt. Im Zug kümmert sich niemand um den Jungen und den Hund, erst in Wolfsburg fällt einem Schaffner das Kind auf. Seine Mutter hatte in der Zwischenzeit schon einen Suchaufruf bei dem Radiosender 94,3 rs2 gestartet. Der Schaffner übergibt Paul an die Bundespolizei in Braunschweig, die informieren die Eltern und nach zwölf Stunden ist Paul zurück in Berlin. Sein Vater holte ihn aus der Löwenstadt ab. Die Fahrgeldnacherhebung in Höhe von 118 Euro möchte die Bahn dem Jungen ersparen.


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