36 minderjährige Flüchtlinge ziehen um

von Robert Braumann


Flüchtlinge im Jugendzentrum Mühle, Foto: Sina Rühland
Flüchtlinge im Jugendzentrum Mühle, Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Am vergangenen Wochenende sind 36 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in ihr neues Zuhause in der Neuen Knochenhauerstraße eingezogen. Das städtische Gebäude wurde in den vergangenen Wochen saniert. Die Jugendlichen waren zuvor in den Jugendzentren „Rotation“ in der Weststadt und in der „Mühle“ untergebracht.

Es handelt sich um Jugendliche, die aller Voraussicht nach dauerhaft in Braunschweig bleiben werden. Mit dem Umzug in die Neue Knochenhauerstraße wird nun das Jugendzentrum Rotation nicht mehr für die Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge genutzt. In Kürze wird dort der reguläre Jugendzentrumsbetrieb wieder möglich sein. Darüber zeigte sich Jugend- und Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke sehr erfreut. „Wir haben immer gesagt, die Unterbringung von Flüchtlingen dort soll vorübergehend sein, während wir andere Kapazitäten schaffen. Es war uns wichtig, den Jugendlichen in der Weststadt schnellstmöglich ihr Jugendzentrum „zurückgeben“ zu können.“ Gerade in der Weststadt sei ein gutes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche wichtig.

Weiterhin Flüchtlinge in der Mühle


In der „Mühle“ sind nach wie vor unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht, derzeit etwa fünfzehn. Darunter sind auch solche, die voraussichtlich in anderen Kommunen untergebracht werden, weil Braunschweig im Moment mehr jugendliche Flüchtlinge aufgenommen hat, als nach den Verteilungsschlüsseln vorgesehen. Des Weiteren wohnen auch noch etwa 15 jugendliche Flüchtlinge im Kinder- und Jugendschutzhaus Ölper. Voraussichtlich bis Jahresende sollen für die Flüchtlinge in diesen beiden Einrichtungen neue, dauerhafte Unterbringungen gefunden werden, etwa bei freien Trägern oder in Gastfamilien. Zur neuen Unterkunft in der Neuen Knochenhauerstraße sagte die Dezernentin: „Wir sind froh, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen jetzt in einem neuen „Zuhause“ unterbringen zu können, das eine maximale 3-Bett-Zimmerbelegung pro Raum ermöglicht, angemessene Sanitär- und Gruppenräume hat und damit die bisherige Übergangssituation in den Jugendzentren deutlich verbessert.“

235 in Braunschweig


In dem ehemaligen Bürogebäude in der Neuen Knochenhauerstraße ist eine Unterbringung von bis zu 50 Jugendlichen möglich. Das Erdgeschoss hat etwa 400 Quadratmeter Nutzfläche, vornehmlich für Wohnräume von 17 bis 22 Quadratmetern Grundfläche. Des Weiteren wurden eine Küche, ein Speiseraum und zwei neue Duschbereiche geschaffen. Das Obergeschoss hat eine Fläche von 140 Quadratmetern und ist als Bereich ausgestaltet, den die Jugendlichen selbst organisieren können. Dort gibt es eine eigene Teeküche, einen weiteren Sanitärbereich und Gemeinschaftsräume. Die Stadt hat etwa 500.000 Euro in den Umbau investiert. Das Erdgeschoss wurde in drei Monaten umgebaut. Die Zahlen der in Braunschweig ankommenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hatte sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im Moment leben 235 von ihnen in Braunschweig. Die Zahlen waren vor allem angestiegen, nachdem im September ein Zug mit etwa 900 Flüchtlingen in Braunschweig angekommen war. Während Kinder und Jugendliche in Begleitung ihrer Eltern und die Erwachsenen in Erstaufnahmeinrichtungen in Niedersachsen untergebracht wurden, blieben die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Braunschweig.

Der Großteil der Jugendlichen ist mittlerweile bei freien Trägern untergebracht, einige auch in Familien sowie etwa 30 im Predigerseminar der Evangelischen Landeskirche. Neben der Immobilie Naumburgstraße, die die Stadt bis Ende des Jahres für etwa 70 Jugendliche herrichtet und die vor allem für weitere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen ist, die nach Braunschweig kommen, sucht die Stadt auch noch weitere Immobilien.


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