Braunschweig. Neuer Besucherrekord im alten Jahr und ein vielversprechender Ausblick auf 2017. Die Direktoren der 3Landesmuseum hatten heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz viel Positives zu berichten.
Mit 205.099 Gästen im vergangenen Jahr blicken die 3Landesmuseen auf das erfolgreichste Jahr seit der Gründung des gemeinsamen Museumsbetriebes im Jahr 2007 zurück. Hauptgrund dürfte die Wiedereröffnung des Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) im Oktober sein. Allein in den ersten neun Wochen wurden mehr als 48.000 Besucher gezählt. Aber auch das Staatlich Naturhistorische Museum (unter anderem mit Gunther von Hagens "Körperwelten der Tiere") und das Braunschweigische Landesmuseum (zum Beispiel "40 Jahre Playmobil" und "Ötzi - Der Mann aus dem Eis") trugen zum Erfolg bei.
Zeichnungen, Porzellan und zwei Figuren aus Elfenbein
Auch in diesem Jahr geht es spannend weiter. Im HAUM ist man derzeit noch mit der Neueinrichtung der Depots beschäftigt. Auch die Vorbereitung des Bistros ist noch im Gange. Es soll aber im Laufe des ersten Halbjahrs eröffnen. Davon unabhängig werfen auch die neuen Ausstellungen ihre Schatten voraus. Von April bis Juli werden Meisterzeichnungen von Dürer bis heute gezeigt. Im September folgt dann die Ausstellung "In Napoleons Reich. Die Manufakturen Fürstenberg und Sèvres im Austausch". Zudem soll es ständig Begleit- und Extraprogramme geben, damit sich der Eindruck verfestigt "im HAUM ist immer etwas los", so Museumsdirektor Prof. Dr. Jochen Luckhardt. Für den 7. März konnte er schon eine kleine Überraschung ankündigen. Dann werden zwei Elfenbeinfiguren präsentiert, die 1806, als der Herzog fliehen musste, verloren gegangen sind, und nun mit Hilfe von Sponsoren aus englischem Privatbesitz zurück gekauft wurden.
Labor des gesellschaftlichen Diskurses
Dr. Heike Pöppelmann, Direktorin des Braunschweigischen Landesmuseum betonte, sie wolle die Funktion des Museums als "Labor des gesellschaftlichen Diskurses" stärken. Auch ein historisches Museum dürfe nicht nur rezipieren, sondern müsse sich an aktuellen politischen Debatten aktiv beteiligen. 2016 habe man mit neuen Formaten wie "Gesichter der Stadt" oder den "Politischen Tagen im Museum" für Schüler schon einiges ins Laufen gebracht. Pöppelmann betonte auch die Multiperspektivität des Museums, das immer wieder Ausstellungen und Projekte aus dem Ausland zeige. 2017 steht nun ganz im Zeichen der Reformation. Zwei Jahre lang liefen die Vorbereitungen für die Ausstellung "Im Aufbruch. Reformation 1517-1617", die vom 7. Mai bis 19. November gleich an drei Ausstellungsorten zu sehen ist. Außerdem neu ist das Kindermuseum "Entdecke die Welt".
Jurassic Harz und Eiszeit-Safari
Prof. Dr. Ulrich Joger, Direktor des Staatlich Naturhistorischen Museums, freut sich über eine Besuchersteigerung von 48 Prozent. Das neu eröffnete Erdgeschoss mit Schaumagazin und Entdeckersaal dürfte zum Erfolg beigetragen haben. Viel verspricht sich Joger auch von der kommenden Sonderausstellung "Jurassic Harz. Dinosaurier von Oker bis Wyoming", die vom 1. April bis 23. Juli in der Ausstellungshalle Hamburger Straße zu sehen sein wird. Dabei soll auch ein starker lokaler Aspekt im Vordergrund stehen. "Jedes Kind kennt die großen amerikanischen Saurier. Der Europa-Saurus ist noch weithin unbekannt. Das wird sich mit der Ausstellung ändern", ist sich Joger sicher. Von August bis Oktober folgt dann die "Eiszeit-Safari", in der im Hauptmuseum urtümliche Tiere aus der Eiszeit präsentiert werden.
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