Braunschweig. Den ersten Spatenstich für den geförderten Glasfaserausbau in Braunschweig hat am heutigen Donnerstag Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa gesetzt - gemeinsam mit Peter Richter (Konzernbevollmächtigter der Region Nord der Telekom Deutschland GmbH), Sabine Köhler (Regio Managerin Fibre Nord) und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Telekom als ausführendem Unternehmen. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Der Spatenstich im kleinen Gewerbegebiet am Leiferder Weg in Rüningen verdeutliche die Intention der sogenannten "Weiße-Flecken-Förderung", so Leppa. Das westlich der Thiedestraße gelegene Gewerbegebiet wurde vor Jahren von BS|NETZ, der übrige Stadtteil Rüningen 2022 und 2023 von der Telekom eigenwirtschaftlich mit Glasfaser versorgt.
Förderung von Bund und Land
Aufgrund langer Zuleitungswege und einer geringen Anzahl an Betrieben sei es unwirtschaftlich gewesen, die bislang unterversorgten Adressen anzuschließen. "Mein Dank geht daher an die Fördermittelgeber: Der Bund übernimmt 50 Prozent, das Land Niedersachsen noch einmal bis zu 25 Prozent der Kosten für den Anschluss an das schnelle Netz der Zukunft. Den Rest steuert die Stadt Braunschweig bei", berichtet der Wirtschaftsdezernent.
Den "Weiße-Flecken-Adressen", die in einem förmlich vorgeschriebenen Markterkundungsverfahren ermittelt wurden, stehen grundsätzlich weniger als 30 Mbit/s an Bandbreite im Download zur Verfügung. Bei Schulen und in Gewerbegebieten gab es Sonderregelungen, die beispielsweise auf die Anzahl der Schulklassen beziehungsweise internetbasierte Arbeitsplätze abstellten.
230 Kilometer Glasfaser
Insgesamt sollen zirka 230 Kilometer Glasfaser und rund 190 Kilometer Leerrohre für die Erschließung der über das gesamte Stadtgebiet verteilt liegenden rund 430 Adressen, darunter auch die Grundschule in Leiferde, neu gezogen werden. Über die Hälfte der Förderadressen liegt in Gewerbegebieten. "Als Wirtschaftsdezernent ist es mir ein wichtiges Anliegen, Betrieben und Bürgerschaft den Zugang zu hohen Bandbreiten zu ermöglichen. Was für die Unternehmen einen wesentlichen Standortfaktor und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit darstellt, steigert im Privaten die Lebensqualität durch schnelle Internetgeschwindigkeiten beim Arbeiten und Lernen sowie Surfen und Streamen", so Gerold Leppa weiter. Die Telekom erhielt im Rahmen eines EU-weiten Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag für den förderfähigen Ausbau.
"Seit dem Jahr 2021 bauen wir als Telekom kontinuierlich unser Glasfasernetz in Braunschweig eigenwirtschaftlich aus und ermöglichen bereits zehntausenden Haushalten Internet in Gigabitgeschwindigkeit", so Peter Richter. "Mit Hilfe der Synergien konnten wir von den ursprünglich über 600 förderfähigen Adressen rund 180 in unser Eigenausbauprogramm übernehmen. Und damit konnten Steuermittel gespart werden."
Das ist der Zeitplan
Die Adressen in den Gewerbegebieten sollen gemäß den Telekom-Planungen bis Anfang 2025, die übrigen Adressen bis Anfang 2026 erschlossen sein. Aufgrund des komplexen Förderverfahrens hat sich in einigen Stadtteilen der eigenwirtschaftliche Ausbau den geförderten Adressen angenähert, was teilweise zu sich überschneidenden Baumaßnahmen führen kann. Die Telekom will die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich halten und in überschaubaren Bauabschnitten vorgehen.
Die Eigentümerinnen und Eigentümer der förderfähigen Adressen erhalten von der Stadt und der Telekom gemeinsame Informationen zur Beantragung eines geförderten Hausanschlusses. Die Zuleitungen und Hausanschlüsse werden nach erklärtem Einverständnis grundsätzlich kostenlos von der Telekom hergestellt, den Aufwand hierfür unterstützen die Fördermittelgeber und die Stadt. Die bei Bedarf abzuschließenden Providerverträge für Internet- und Telefontarife sind wie allgemein üblich durch die Nutzer zu zahlen. Diese können bei allen Telekommunikationsunternehmen (TKU) / Providern beauftragt werden (sogenannter Open Access). Veränderungen an der Adresskulisse im weiteren Verfahren sind vorbehalten.
Nicht überall kann gefördert werden
An der Glasfaserstrecke zu den "weißen Flecken" liegende Adressen, die die Förderkriterien nicht erfüllt haben, können nicht mit Fördermitteln kostenfrei angeschlossen werden. Fördermittelgeber und Telekom haben signalisiert, dass Interessenten sich bei der Telekom melden können. Nach entsprechender Prüfung könnten Hausanschlüsse unter Zahlung eines Baukostenzuschusses realisiert werden.
Ziel der Stadt Braunschweig ist ein flächendeckender Ausbau des Stadtgebietes mit Glasfaser. Die Breitbandkoordinierung steht daher mit diversen TKU für den Anschluss noch nicht versorgter Stadtteile in engem Kontakt. Weitere ausführliche Informationen zum geförderten und eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau in Braunschweig gibt es unter https://www.braunschweig.de/breitbandausbau sowie bei der Telekom unter www.telekom.de/glasfaser und 0800 330 3000.
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