Braunschweig. Dass es Kastanien nicht gut geht, ist nicht mehr neu. Welkes bis trockenes, braunes Laub oder gar partieller Laubabwurf schon im Sommer zeigen es seit längerem unübersehbar an. Schuld ist die seit 1984 in Mitteleuropa auftretende Kastanienminiermotte.
Sie befällt hauptsächlich unsere weißblühenden Kastanien und stresst die Bäume noch zusätzlich zu Hitze, Wassermangel und Luftschadstoffen. Über die Jahre sind daher nachhaltige Auswirkungen auf deren Vitalität zu erwarten. Vor diesem Hintergrund organisiert der NABU Braunschweig seit Mitte Oktober wieder seine alljährliche, stadtweite Hilfsaktion „Rettet unsere Kastanien!“ – nun bereits im 7. Jahr in Folge! Unterstützung erfährt der NABU dabei wieder durch die Kooperation mit dem Fachbereich Stadtgrün der Stadt Braunschweig und dem Entsorgungsunternehmen ALBA.
Ziel der Hilfsmaßnahme ist es, dass mit Hilfe möglichst vieler Bürger das Kastanienlaub entsorgt wird, um die in den abgefallenen Blättern überwinternden Miniermottenpuppen zu beseitigen. Auf diese Weise soll deren frühjährliche 1. Generation entscheidend reduziert werden – was bei rund 2.000 betroffenen Bäumen in der Tat eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Der Erfolg der Hilfsaktion hängt also entscheidend von der Bereitschaft der Bürger/innen ab, sich zu beteiligen, damit das Kastanienlaub möglichst flächendeckend beseitigt wird. Und genau das versucht der Naturschutzbund jedes Jahr für Braunschweig auf die Beine zu stellen. "Nicht erst seit diesem nunmehr 7. Jahr können wir resümieren, dass die Kastanienbäume in ihrem Erscheinungsbild inzwischen fast ausnahmslos sichtbare Anzeichen der Erholung zeigen. Das spricht unzweifelhaft für den Erfolg der Maßnahme und deren Fortsetzung", freut sich Carlo Fuchs, Vorsitzender des NABU. "Unsere Kastanien prägen das braunschweiger Stadtbild mit und nur so haben die Bäume die Chance, sich weiter zu erholen und sich auch gegen andere negative Einflüsse zu behaupten. Denn ohne ein ausreichendes Maß an Widerstandskraft werden sie gegen die vielfachen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, nicht bestehen können."
Wer also bereit ist, unseren Kastanien zu helfen, meldet sich noch bis Freitag in der NABU-Geschäftsstelle (Hochstraße 18; Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 16 - 18 Uhr). Dort kann man sich für dieses Jahr anmelden und für bestimmte Bäume oder Gebiete registrieren lassen. Und nur hier erhält man dann auch die kostenlos zur Verfügung gestellten roten Kastanienlaub-Sammelsäcke! Zumindest noch bis Freitag den 04. November, denn (nur) in der darauffolgenden Woche wird ALBA bei der nächsten regulären Restmüll-Abfuhr die befüllten Säcke abtransportieren – sofern die Säcke nahe den Mülltonnen oder an einem Straßenbaum abgestellt worden sind!
Im Prinzip kann somit jede/r bis zu "seinem" Müllabfuhrtermin Kastanienlaub eintüten. Bei der Befüllung der Säcke ist jedoch unbedingt zu beachten, dass diese nur bis zu einem für die Müllwerker noch gesundheitsverträglichen und den Rücken nicht überlastenden Maße befüllt werden – noch dazu angesichts der großen Anzahl an Säcken, die alle mit Muskelkraft in die Müllwagen gehoben werden müssen! Die Säcke sollten also bei trockenem Laub nur bis zu 2/3, bei nassem Laub lediglich bis zur Hälfte befüllt werden.
Foto-Aktion
Um weiterhin für die Öffentlichkeitsarbeit zu der Aktion eine bunte Vielzahl passender Bilder zur Verfügung zu haben, hat der NABU hierzu einen Fotowettbewerb gestartet! Interessierte können Ihre drei besten, zu der Aktion passenden Bilder bis spätestens 30. November an den NABU mailen (NABU.Braunschweig@t-online.de). Die von einer Jury ausgewählten zehn besten Fotos werden wahlweise mit einem NABU-Baumbestimmungsbuch oder einem NABU-Kalender prämiert.
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