Braunschweig. Am Mittwoch fand die jährliche Mitgliederversammlung des Arbeitsausschusses Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) statt. Neben der Bestätigung des Vorstandsvorsitzenden und der Wahl eines neuen Vorstandes standen das Zentrenkonzept sowie die vergangene und zukünftige Vereinsarbeit im Fokus.
Volkmar von Carolath, Vorstandsvorsitzender des AAI, sprach im Rahmen der Mitgliederversammlung das Thema Zentrenkonzept an, für dessen Einhaltung sich der AAI seit Einführung 1989 mit Nachdruck einsetzt. Er sagte: "Wir sind zufrieden mit den Entwicklungen in Sachen Heinrich-der-Löwe-Kaserne und der konsequenten Linie der Stadt zum Verzicht auf weitere innenstadtrelevante Einzelhandelsansiedlungen in der Peripherie." Nun sei es wichtig, diesen Weg auch in Zukunft weiter zu gehen. Diverse Einzelhandelsflächen in der Peripherie stünden leer, der AAI würde mit Interesse den nun eben auch dort spürbaren Strukturwandel beobachten. "Durch das seit Jahren absehbare Überangebot an Verkaufsflächen kommt es in der Peripherie zu Marktbereinigungen", erklärte von Carolath. "Wir sehen uns dadurch in unserer gemeinsamen Linie mit der IHK und dem Einzelhandelsverband Harz-Heide zur Wahrung des Zentrenkonzeptes bestätigt." In den letzten Jahren habe man deutlich auf das Überangebot an Verkaufsflächen hingewiesen, dennoch entstanden zusätzliche Flächen. "Das Zentrenkonzept schützt die Innenstadt vor einem Überschwappen des ruinösen Wettbewerbs auf der grünen Wiese, der sich derzeit am deutlichsten in den bekannten Brachen der Baumärkte widerspiegelt. Aus der selbstgemachten Not der Investoren, die Leerstände nachnutzen zu müssen, darf aber keine Verwischung des Zentrenkonzeptes erfolgen. Die Stadt muss ihrer zuletzt konsequenten Linie treu bleiben und nur solche Nachnutzungen erlauben, die keine innenstadtrelevanten Sortimentserweiterungen beinhalten." Solche Flächen müssten als Gewerbeflächen weiterentwickelt werden, so der AAI-Vorsitzende weiter. Gewerbeflächen gebe es ja bekanntermaßen ohnehin zu wenige, auch Wohnungen seien knapp – der Zeitpunkt für neue Nutzungen könne also nicht besser sein.
Bei der AAI-Mitgliederversammlung wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Die Vorstandsmitglieder für die Amtszeit bis 2017 sind Michael Arko, Michael Hoffmann, Heinz-Werner Kretschmann, Norman Lies, Bernd Schroers, Jan Tangerding und Markus Wunderling. Volkmar von Carolath wurde als Vorstandsvorsitzender im Amt bestätigt, Philipp Schröder bleibt weiterhin sein Stellvertreter. Es ist bereits von Carolaths sechste und – so kündigte er an – letzte Amtszeit. In den letzten Jahren habe er mit dem AAI sehr viel bewegt. „Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder. Wir blicken zurück auf zehn Jahre erfolgreiche Partizipation an kooperativer Stadtentwicklung, in der wir positiv Einfluss auf die Entwicklung Braunschweigs nehmen konnten.“ Man habe gemeinsam mit der Politik die erfolgreiche Integration der Schloss-Arkaden gemeistert und kontinuierlich an der Einhaltung des Zentrenkonzeptes gearbeitet. Von Carolath: „Durch neue Veranstaltungsformate wie das trendsporterlebnis oder ‚Braunschweig zeigt Herz‘ haben wir die Innenstadt kontinuierlich belebt und Aufenthaltsqualität geschaffen.“ Der AAI habe Instrumente zur kontinuierlichen Beobachtung der Innenstadtentwicklung eingeführt wie die Frequenzmessungen und regelmäßige Besucherumfragen. Außerdem werbe man seit zwei Jahren mit dem Magazin CityZeit in neuer Form für den Standort.
"Das sind alles tolle Erfolge, aber darauf wollen wir uns nicht ausruhen. Wir haben schon viele neue Ideen", sagte von Carolath. Da der AAI im Jahr 2015 sein 30. Jubiläum feiert, habe man sich spezielle Aktionen einfallen lassen. Im April gibt es einen Jubiläumsempfang für Mitglieder, im August finden Besucher bei "Braunschweig blüht auf" kleine grüne Oasen in der Innenstadt vor und ebenfalls im August wird es Open-Air-Dinner geben, inspiriert vom bekannten "Dinner in Weiß". Informationen zu diesen Veranstaltungen und zu Möglichkeiten zur Beteiligung sind auf www.aai-bs.de zu finden.
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