Braunschweig. Häufig taucht schon beim ersten Elternabend zum kommenden Schulbeginn die Frage auf: "Soll unser Kind ein Handy/Smartphone bekommen?" Stefan Schaper, Medienkoordinator, Stadt Braunschweig, erläutert im Gespräch, auf was man achten sollte.
Er sagt: "Ganz so einfach ist diese Frage in der Regel gar nicht zu beantworten. Zum einen sollten Eltern klären: Ist das Mitbringen von Handys/Smartphones womöglich durch die Schulordnung untersagt? In vielen Schulen sind mobile Endgeräte überhaupt nicht gerne gesehen und die Schulkarriere schon mit einer Schummelei beginnen... Aber auch wenn es keine offiziellen Hürden gibt, braucht ein Grundschüler ein Handy/Smartphone? Hier scheiden sich die Geister. Ist der Schulweg sehr lang, müssen öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden oder sind vielleicht beide Elternteile berufstätig kann ein Telefon hilfreich sein und dem ABC-Schützen Sicherheit geben".
Viel zu lernen
Das häufige Argument, wenn die Schule mal früher aus ist oder Stunden ausfallen, ist seit dem Beginn der "Verlässlichen Grundschule" sei keines mehr, sagt Schaper. Meistens wünschen sich Kinder ein Smartphone und in vielen Familie "liegt" oft noch eines im Schrank. Doch der Experte warnt: "Bedenken sie, Smartphones sind viel mehr als nur ein Telefon, es sind kleine Hochleistungscomputer für die intensive Nutzung mit Internetverbindung.
R. Harms, C. Müller, S.Winkens, S. Schaper und Ulrich Markurth stellten die Aktion vor. Foto: Robert Braumann
Viele Funktionen auf einem Smartphone machen nur mit Internet einen Sinn. Während Sie daheim aber gerade bei Grundschülern immer einen Blick auf die Aktivitäten im Internet haben sollten, besteht diese Möglichkeit bei einem Smartphone für sie als Eltern nicht." Früher oder später käme man nicht darum herum, sein Kind mit einem Smartphone auszustatten (meist ab der 5. Klasse), bis zu diesem Zeitpunkt müssten die Kleinen aber eine menge lernen, meint Schaper. Um zu Informieren und Aufzuklären, hat die Stadt Braunschweig 2015 zum Jahr der Medienkompetenz erklärt und startet viele Aktionen. Mehr Infos hier.
"Gemeinsam üben"
"Medienkomptenz bedeutet nicht nur technisch mit einem Smartphone umgehen zu können, der Nutzer muss seine und die Rechte der anderen kennen. Datenschutz, Persönlichkeitsrechte oder auch Verbraucherschutz sind wichtige Bereiche. Nutzen sie als Eltern die Grundschulzeit und üben sie gemeinsam mit ihrem Kind, damit es eine Haltung entwicklen kann, wie es sich in der digitalen Welt bewegen muss", rät der Medienkoordinator. Besondere Modelle für Kinder gibt es übrigens nicht. Wird ein Smartphone/Handy angeschafft, sollten sich die Eltern noch genaue Gedanken über den Tarif machen, empfiehlt Schaper. Er rät zu Prepaid-Verträgen und dazu, dass die Kostenträger sich die Abrechnungen per Mail zuschicken lassen, um einen Überblick zu behalten.Viele Infos und Tipps zum gemeinsamen lernen rund ums Smartphone finden Kinder und Eltern unter: www.klicksafe.de
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