Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will die Stadionordnung für das Eintracht-Stadion verschärfen. So soll die Äußerung oder Zurschaustellung der Parole "ACAB" verboten werden. Auch der Konsum von Cannabis soll untersagt werden. Die Entscheidung fällt der Rat der Stadt am kommenden Dienstag. Im Ausschuss für Finanzen, Personal und Digitalisierung gab es bereits eine mehrheitliche Beschlussempfehlung.
Der Anlass in Sachen Cannabis liegt auf der Hand. Durch das Inkrafttreten des Cannabisgesetzes fällt diese Droge nicht mehr unter den Begriff der Betäubungsmittel, die generell im Stadion verboten sind. Daher soll der entsprechende Paragraph in der Art abgeändert werden, dass künftig „Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes sowie Cannabis“ nicht konsumiert werden dürfen.
Die räumliche Enge
Doch warum soll das Mitführen von Cannabis weiterhin untersagt sein? "Dies gebietet insbesondere der Jugendschutz in den durch räumliche Enge geprägten Zuschauerbereichen", heißt es in der Begründung der Vorlage.
Der zweite zu ändernde Punkt betreffe polizeifeindliche beziehungsweise die Polizei diffamierende Vorfälle im Stadion. Konkret geht es um die Parole ACAB („All cops are bastards“ - frei übersetzt "Alle Polizisten sind Arschlöcher"), die gerne von bestimmten Gruppen innerhalb der Fan-Szene gezeigt wird und die prinzipiell von der Meinungsfreiheit gedeckt ist (mehr dazu lesen Sie hier). Auch im Eintracht-Stadion wurden wiederholt Banner mit diesem Slogan gezeigt.
Durch Stadionordnung untersagt
Nun soll dies explizit durch die Stadionordnung untersagt werden. Die Polizei diffamierende (zum Beispiel „ACAB“) Gegenstände, Materialien und Medien sowie Äußerungen und Gesten stehen dann in einer Reihe mit zum Beispiel rassisitischen, fremdenfeindlichen und homophoben.
Die Stadt Braunschweig könne es als Eigentümerin des Eintracht-Stadions nicht hinnehmen, wenn im Stadion polizeifeindliche Parolen gerufen werden oder Banner gezeigt werden, heißt es in der Begründung des Antrags. "Die Polizistinnen und Polizisten sind nicht nur Vertreterinnen und Vertreter des Staates, sie machen durch ihren Einsatz die häufig von Regelverstößen begleiteten Großveranstaltungen erst möglich", so die Stadt.
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