Braunschweig. Geht es nach der Verwaltung, soll der Ausschuss für Mobilität und Tiefbau in seiner Sitzung Anfang September beschließen, dass auf der Ackerstraße ein sogenannter geschützter Radfahrstreifen eine der bisherigen Fahrspuren ersetzt. Grund sei, dass der bestehende Radweg in schlechtem Zustand sei, aber aus Gründen des Baumschutzes nicht saniert werden könne. Die AfD-Fraktion im Rat der Stadt widerspricht dieser Ansicht in einer Pressemitteilung.
Die Stadt argumentiert, dass durch eine Sanierung des Radweges die Wurzeln und damit die Bäume gefährdet seien. Insbesondere im Vorgriff auf die ohnehin anstehenden grundlegenden mittel- bis langfristigen Umplanungen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Bahnstadt seien kurzfristige umfangreiche Investitionen in diesem Bereich nicht angemessen.
"Auswirkungen unproblematisch"
Um die Situation für den Radverkehr zu verbessern, sei in der Ackerstraße geplant, von den zwei Fahrstreifen auf der Nordseite der Straße einen Fahrstreifen zwischen dem Bildungszentrum BFD und der Kreuzung zur Salzdahlumer Straße als baulich geschützten Radfahrstreifen auszubilden. Vor der Ampel zur Salzdahlumer Straße sollen ein Linksabbiege- und ein Rechtsabbiegefahrstreifen für Autos bleiben. Insgesamt bewerte man die Auswirkungen der Maßnahme auf den Autoverkehr als unproblematisch.
Bei der AfD sieht man das anders und hat einen Änderungsantrag sowie eine Anfrage eingereicht. Es seien längst nicht alle Schäden auf Rad- und Gehweg in diesem Abschnitt auf Baumwurzeln zurückzuführen und eine technisch umfassende Reparatur gerate nicht zwangsläufig überall in Konflikt mit der Bepflanzung, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig wirkten einige Bäume angeschlagen, die Standfestigkeit der gesamten Reihe sollte aktuell überprüft werden, so die AfD.
"Auch Fußgänger gefährdet"
Die AfD-Fraktion beantrage daher, den Baumbestand zu begutachten, problematische Bäume zu beseitigen und dann vermutlich problemlos den Wegebestand in Ordnung zu bringen, besonders auch den Fußweg, der einige gefährliche Stellen für Passanten bereithalte. Viele Schäden resultierten erkennbar von anderen Problemen im Unterbau und einem wohl jahrzehntelang betriebenen Flickwerk bei früheren Eingriffen. Hinzu komme ein fragwürdiger Sanierungsbereich im vorgelagerten Abschnitt.
„Nichts dauert in Braunschweig so lange wie das jeweils nächste Projekt. Sich heute zur Vermeidung von überfälligen Maßnahmen hinter einem monumentalen Umbauvorhaben zu verstecken, welches erst in vielen Jahren in Angriff genommen wird, dürfen wir dem Rathaus nicht durchgehen lassen", betont die AfD. Die Wege am Nordrand der Ackerstraße seien nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Fußgänger ein Ärgernis und Risiko. Hier könne man nicht auf längst fällige Bauarbeiten verzichten und bei dieser Gelegenheit eine weitere, von der rot-grünen Mehrheit gewollte Engstelle für den Autoverkehr einziehen.
"Lange nichts gemacht oder gepfuscht"
"Zum Teil sind Bäume, die selbst nicht mehr im besten Zustand sind, Ursache für die Schäden; an vielen Stellen sieht man aber auch: Hier wurde sehr lange nichts gemacht oder gepfuscht, so kann man die Wege in Braunschweig nicht belassen. Rad- und Gehweg müssen an dieser Stelle gründlich saniert werden und als sicheres Streckenangebot erhalten bleiben – abseits des Straßenverkehrs", so die AfD abschließend.
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