Braunschweig. Mit Allgemeinverfügung vom 24. März 2023 wurde der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit im Bereich der sogenannten Bohlweg- oder Rathauskolonnaden sowie der Straßenbahnhaltestellen "Rathaus" und der östlichen Straßenseite (Bohlweg 61 – 70) zu bestimmten Zeiten untersagt. Nach Ablauf eines Jahres hat die Verwaltung jetzt in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Braunschweig die Auswirkungen dieses Verbots evaluiert, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt am heutigen Montag.
"Die Einführung des Alkoholverbotes, verbunden mit zahlreichen Kontrollmaßnahmen des Zentralen Ordnungsdienstes (ZOD) und des Polizeikommissariats Braunschweig-Mitte hat das Straßenbild positiv verändert und zu einem erheblichen Rückgang alkoholbedingter Straftaten geführt", fasst Ordnungsdezernent Dr. Tobias Pollmann das Ergebnis zusammen. "Hierzu hat auch die in diesem Bereich eingerichtete Stadtwache des ZOD beigetragen. Zudem haben sich die Verschmutzungen deutlich verringert."
40 Prozent weniger Polizeieinsätze
Im Jahr 2022 wurden in diesem Bereich noch 210 polizeiliche Einsatzanlässe registriert, darunter 137 Straftaten und 13 Ordnungswidrigkeiten. Dazu gehörten 57 Delikte im Bereich der versuchten oder vollendeten Körperverletzung, Raub und Diebstähle in 17 Fällen, Beleidigung in 18 Fällen sowie in vier Fällen Widerstand gegen bzw. Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Dabei waren bis zu 75 Prozent der Vorfälle zumindest auch auf einen vorherigen Alkoholkonsum zurückzuführen.
Alkoholverbotszone bleibt
Im Jahr 2023 reduzierte sich die Zahl der polizeilichen Einsatzanlässe auf 125 (minus 40 Prozent). Davon waren 80 Straftaten (- 41%), darunter 21 Delikte im Bereich der Körperverletzungen (- 63%), fünf Fälle von Beleidigungen (-72 %) und drei Fälle von Widerstand gegen bzw. Angriffe auf Vollstreckungsbeamte (- 25 %). Besonders deutlich ist der Rückgang samstags und sonntags zwischen Mitternacht und 6 Uhr von 24 bzw. 23 Einsatzanlässen auf zwei bzw. elf (- 90 bzw. - 52%). Das Alkoholverbot in Kombination mit der durch die Behörden in diesem Bereich erzeugten Kontrollintensität hat in ganz erheblichem Maß zu einer Erhöhung der Sicherheit in diesem Bereich geführt.
Dr. Pollmann: "Um diese positive Entwicklung des Stadtbildes zu erhalten und das Sicherheitsempfinden der Besucherinnen und Besucher der Innenstadt nachhaltig zu stärken, behalten wir die Alkoholverbotszone bei."
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