Alte Schätze wieder flott gemacht

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und das Stichwort "Nachhaltigkeit" hat gerade bei den Jüngeren noch nicht den Weg ins Bewusstsein gefunden. Die Initiatoren des Braunschweiger Reparatur-Cafés wollen diesem Trend entgegen steuern, denn sie wissen, dass viele Gegenstände, die voreilig im Müll landen, problemlos und mit einfachen Mitteln hätten repariert werden können. Am Samstag traten sie wieder den Beweis an.



Die Schlange vor dem zum dritten Mal von der landeskirchlichen Gemeinschaft, der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport und dem Makersclub (FABLAB) angebotenen Reparatur-Café ist lang. Insbesondere ältere Semester haben ihre alten aber defekten Schätze eingepackt, um sie von den freiwilligen Helfern wieder flott machen zu lassen. Informatiker, Elektrotechniker oder einfach handwerklich geschickte Allrounder warten an den Tischen auf "Kundschaft". Wer sich vorher angemeldet hat, bekommt, gleich seinen Reparaturzettel in die Hand, wer nicht, muss erst noch etwas Papierkram ausfüllen.



Flott gemacht wird hier heute einiges. Ob Elektrokleingeräte, wie Kaffeemaschinen, Haartrockner oder etwa ein altes Radio. Nach ein paar Minuten ertönt wieder Musik aus dem Lautsprecher. Die "heilenden Hände" haben es geschafft, freut sich der Besitzer. Eine ältere Frau hat eine Lampe mitgebracht. Da muss nur ein neuer Stecker ran. Den hat sie auch mit. "Alleine kann ich das nicht", sagt sie – klar, auch ihr wird geholfen.

Das Reparaturcafé soll keine professionellen Angebote ersetzen oder Laien zu gefährlichen Selbsteingriffen animieren. Vielmehr geht es um einen nachhaltigen Umgang mit Alltags- und Gebrauchsgegenständen. Besucher mit komplizierten Reparaturen werden an Profis verwiesen. Am Ende geht es darum "Hilfe zur Selbsthilfe" zu leisten – und das eine oder andere Stück vor der Müllhalde zu retten.


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