Braunschweig. Gestern berichtete regionalHeute.de über eine rechtsextreme Nachbarschaftswache im Westlichen Ringgebiet. Die Polizei teilte mit, dass zwei Personen angetroffen und ermahnt worden seien. Danach seien trotz vermehrter Streifen keine weiteren Vorfälle dieser Art entdeckt worden. Die Partei Die Rechte teilt nun über Twitter und Telegram mit, dass man sehr wohl auch in den Folgenächten aktiv gewesen sei. Der ehemalige Sprecher des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts, David Janzen, fordert Konsequenzen.
Auf Telegram bezeichnet Die Rechte Braunschweig Hildesheim ihre Aktion als "völlig legale Spaziergänge". Man sei weiterhin jede Nacht unterwegs gewesen und würde es auch weiter sein, um die Sicherheit im Westlichen Ringgebiet zu erhöhen. Erst in der vergangenen Nacht habe es einen mehrstündigen Spaziergang und eine Flugblattverteilung gegeben. Anlass für die Aktion sei der Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus in der Frankfurter Straße Ende Mai, in dem ein Mitglied der rechten Szene wohne (regionalHeute.de berichtete).
"Die Stadt ist gefordert"
Der Fachjournalist "Extreme Rechte" David Janzen kritisiert auf seiner Twitter-Seite, dass der Eindruck entstehe, dass die Neonazis der Polizei auf der Nase herumtanzten. "Wenn Neonazis ganz offen und mit Warnwesten gekennzeichnet als `Anti-Antifa´-Patrouille in Form einer Art rechter Bürgerwehr durch die Straßen ziehen, dann bedarf es mehr als einer `Ermahnung´", so Janzen. Hier sei auch die Stadt Braunschweig gefordert, anhand eines Monitorings der rechten Szene und einer Analyse ihrer Strategien selber Konzepte und Maßnahmen dagegen zu entwickeln. Sonst sei zu befürchten, dass Braunschweig immer stärker zum rechten Hotspot werde.
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