Arbeitskreis Ringgleis tagt: Weiterentwicklung des Freizeitweges


Wie wird das Ringgleis weiterentwickelt? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Arbeitskreis am Donnerstag. Foto: Archiv/Alexander Dontscheff
Wie wird das Ringgleis weiterentwickelt? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Arbeitskreis am Donnerstag. Foto: Archiv/Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die 20. Sitzung des Gesamtstädtischen Arbeitskreises Ringgleis findet am Donnerstag, 15. November, 18 Uhr, im Raum A 1.63 im Rathaus Altbau, Platz der Deutschen Einheit 1, statt. Bei der Veranstaltung geht es um aktuelle Entwicklungen am Ringgleis, außerdem stellt das Büro ANP aus Kassel die Ergebnisse aus dem Expertenworkshop "Weiterentwicklung Ringgleis" vom 2. November vor. Das teilt die Stadt Braunschweig mit.


Im Rahmen des Workshops hat die Stadtverwaltung anlässlich des geplanten Ringschlusses 2019 weitere Ideen zur räumlichen sowie inhaltlichen Weiterentwicklung der Ringgleisplanungen gesammelt und konkretisiert. Ziel des Workshops war es dabei auch, den Beteiligungsprozess weiterzuführen und die unterschiedlichen Zielgruppen und Akteure aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung an einen Tisch zu holen. Diskutiert werden sollten insbesondere die Perspektiven zur mittel- und langfristigen Weiterentwicklung des Ringleises als Freizeit- und Erlebnisraum, aber auch die Synergiepotentiale im Zusammenhang mit Stadtentwicklungsprozessen. An dem Expertenworkshop im Nordbahnhof nahmen Fraktionsmitglieder, Umweltverbände, Vertreter des Braunschweiger Forum e. V., Vertreter des Gesamtstädtischen Arbeitskreis Ringgleis, der ADFC sowie Mitarbeiter der Verwaltung teil.

In der ersten Phase des Workshops hielt zunächst Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer eine Begrüßungsrede. Im Vordergrund stand die Historie des Ringgleises mit den schon erreichten wesentlichen Bausteinen auf dem Weg zum Ringschluss 2019. Besonders würdigte Leuer das jahrelange bürgerschaftliche Engagement des Braunschweiger Forum e. V. als Initiator für das Ringgleis-Projekt.

Drei Impulsvorträge


Den ersten von drei Impulsvorträgen hielt Fachbereichsleiter Thorsten Warnecke. Anhand von beispielhaften Projekten, wie sie zum Beispiel im Bereich Westbahnhof entstanden sind, erklärte Warnecke die Bedeutung des Ringgleises als Rückgrat der Stadtentwicklung.

Anschließend sprach Dr. Achim Bartoschek, der "Bahntrassenradl-Experte" in Deutschland. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrungen bei der Umnutzung von Bahntrassen zu Freizeitwegen und der vielen deutschlandweiten Analysen die er durchgeführt hatte, benannte er in seinem Vortrag ganz genau die Punkte, die das Ringgleis besonders machen und die aus seiner Sicht das Potential haben, das Ringgleis noch erfolgreicher werden zu lassen.

Zum Abschluss der Einführungsphase brachte das Braunschweiger Forum in dem Vortrag "Ideen und Maßnahmen zur Weitentwicklung des Ringgleises aus Bürgersicht" noch ihre persönlichen Anregungen ein, wie es mit dem Ringgleis weitergehen soll.

Anschließend startete die Werkraumarbeit, bei der sich je nach Interessen und Profession dieetwa 40 Teilnehmer auf drei Gruppen aufteilten, die jeweils unterschiedliche Schwerpunktthemen abbildeten.

Vorrang für das Ringgleis?


Die Werkraumgruppe 1 beschäftigte sich mit dem Verkehr und der Ausgestaltung des Ringgleisweges. Die Frage, wie das Ringgleis als multifunktionaler Alltags- und Freizeitweg weiterentwickelt und ausgebaut werden soll, damit es bei zukünftig voraussichtlich steigender Nutzungsintensität ein attraktiver öffentlicher Raum für aller Nutzergruppen bleibt, stand hier im Fokus. Diskutiert wurde unter anderem über die Art der Ausstattung des Ringgleisweges, aber auch die Möglichkeiten, an einigen Stellen im Stadtgebiet bei Querungssituationen in Nebenstraßen dem Ringgleisweg den Vorrang zu geben.

Die Themen Parks und Grünräume sowie Leitbild und Marketing wurden in der Werkraumgruppe 2 behandelt. In dieser Gruppe ging es darum, wie die positiven Erfahrungen zum Beispiel mit dem Areal am Westbahnhof mit seinen unterschiedlichen Freiraumangeboten beim weiteren Ausbau im Osten und Süden genutzt und wie das Leitbild und das Marketing des Ringgleises als Ganzes ausgebaut werden können. Vorschläge wie ein einheitliches, klar zu identifizierendes Orientierungs- und Leitsystem mit Corporate Identity fielen, außerdem wurde der Wunsch nach einem professionell ausgearbeiteten Marketingkonzept für das Ringgleis geäußert.

Was passiert bis 2022?


Die Arbeitsgruppe des Werkraum 3 beschäftigte sich zu Beginn schwerpunktmäßig mit der Frage, welche Stadtentwicklungsprojekte aus Sicht der Stadt entlang des Ringgleises bis zirka 2022 umgesetzt, welche mittel- bis langfristig geplant sind und welche weiteren Nutzungs-, Vernetzungs- und Anbindungsvorschläge entlang des Ringgleises und der angrenzenden Quartiere bestehen. Zu den einzelnen Stadtentwicklungsprojekten brachten die Beteiligten eine Vielzahl Ideen und Vorschläge ein. Im weiteren Verlauf wurden Verfahrensthemen wie beispielsweise die Idee eines "Ringgleis-Kümmerers" sowie vielfältige weitere Nutzungsangebote entlang des Ringgleises vorgeschlagen und diskutiert.

Nach einer intensiven, diskussionsreichen einstündigen Arbeitsphase wurden die Ergebnisse der einzelnen Werkraumgruppen vorgestellt. In allen drei Gruppen gab es eine Vielzahl guter Ideen und konstruktiver Lösungsvorschläge, die nun auf ihre Umsetzbarkeit geprüft, anschließend im Arbeitskreis Ringgleis behandelt und in den politischen Gremien entschieden werden.

In dem Workshop ist klargeworden, welches enorme Potential das Ringgleis für die Stadt Braunschweig bietet. Denn so unterschiedlich die Ideen und Vorschläge waren, eines hatten sie alle gemeinsam: das Ziel, das Ringgleis auch nach dem vorläufigen Ringschluss 2019 weiterzuentwickeln.


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