Astroherbst: Ein Maulwurf geht dem Mars auf den Grund


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Braunschweig. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Astroherbst laden das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Haus der Wissenschaft Braunschweig nach eigenen Angaben am 5. November um 19 Uhr in die Aula des Haus der Wissenschaft ein. Dipl.-Ing. Tom Spröwitz, Leiter der Abteilung Mechanik- und Thermalsysteme am Institut für Raumfahrtsysteme des DLR in Bremen, berichtet über die hochaktuelle Mission des NASA-Landers „Insight“.


Dieser soll Ende November auf dem Mars landen, um eine Reihe fundamentaler Fragen zur Geschichte des Planeten Mars und des Sonnensystems insgesamt einer Lösung näher zu bringen.

Unser Nachbarplanet Mars ist ein besonders interessantes und für die Menschheit auch wichtiges Forschungsobjekt, weil seine Entwicklungsgeschichte tiefgreifende Rückschlüsse und Vergleiche mit der Entwicklung unserer Erde erlaubt. Zu den Schlüsselthemen gehört dabei die Frage, wann und warum der Mars den größten Teil seines Vorrats an Wasser verloren hat. Offensichtlich ist es verdunstet, weil die Atmosphäre durch den Sonnenwind erodiert und dadurch ausgedünnt wurde, was wiederum nur möglich war, weil kein starkes Magnetfeld die Partikel des Sonnenwinds mehr abhielt. Da die Erzeugung eines schützenden Magnetfelds im Kern eines Planeten unmittelbar mit dessen innerer Temperaturverteilung zusammenhängt, sind thermische Messungen im Untergrund besonders wichtig – und genau diese Messungen soll das Instrument HP3 nun vornehmen.

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Die Mission „Insight“ wurde am 5. Mai von der NASA gestartet und soll nach der Landung am 26. November mit seinen an Bord befindlichen Instrumenten dem Mars buchstäblich auf den Grund gehen. HP3 ist nur eines dieser Instrumente, aber deutsche Wissenschaftler beobachten es mit besonderer Aufmerksamkeit, denn es wurde beim DLR entwickelt.

Das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen hat das Instrument HP3 so konstruiert, dass es sich wie ein Maulwurf in den Marsboden hineinhämmert und dabei ein Kabel hinter sich herzieht, welches die Stromversorgung und gleichzeitig den Rückfluss der gemessenen Daten zum Landefahrzeug sicherstellt. Konstruktion und Erprobung dieses „Maulwurfs“ stellten das Entwicklungsteam vor Herausforderungen ganz besonderer Art, über die im Vortrag eingehend berichtet wird.
Dipl.-Ing. Tom Spröwitz war bereits an einer Vielzahl von Raumfahrtprojekten maßgeblich beteiligt. Er leitet am DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen die Abteilung Mechanik- und Thermalsysteme.


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