Auf der Spur der Mikroorganismen - Neue Datenbank ist online

Forscher im Bereich Mikroorganismen und Zellkulturen dürften sich freuen - denn so eine Datenbank gab es bislang offenbar noch nicht.

Julia Koblitz, Datenwissenschaftlerin am Leibniz-Institut
Julia Koblitz, Datenwissenschaftlerin am Leibniz-Institut | Foto: DSMZ

Braunschweig. Forscher des Leibniz-Instituts "DSMZ" - das steht für Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen - haben eine frei zugängliche Datenbank für Wachstumsmedien von Mikroorganismen veröffentlicht. Das teilte das Institut in einer Pressemeldung mit.


Über den Inhalt und die Funktionen dieser weltweit einzigartigen Datenbank durften die Wissenschaftler nun einen Beitrag im Fachjournal "Nucleic Acids Research" veröffentlichen - das gilt gemeinhin als Ritterschlag. Zum Hintergrund: Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze sind die Grundlagen für das Leben und Überleben auf der Erde. Trotzdem ist bisher erst schätzungsweise ein Prozent der existierenden Mikroorganismen identifiziert und charakterisiert worden. Dies liege unter anderem daran, dass viele Mikroorganismen im Labor nicht wachsen und somit nicht untersucht werden könnten, so die Forscher.

Zehntausende Mikroorganismen und Zellkulturen online


Hier setzt die neuartige Datenbank an. Sie bietet der globalen Wissenschaftsgemeinschaft freien Zugriff auf aktuell über 3.270 Anzuchtmedien für mehr als 44.000 verschiedene Prokaryoten, Pilze, Algen und Protozoen. Die eingetragenen Wachstumsmedien werden fortlaufend von den Forschern der DSMZ kuratiert. Nutzer haben außerdem die Möglichkeit, hinterlegte Medienrezepte nach ihren eigenen Bedürfnissen zu modifizieren. Ein weiteres Werkzeug befindet sich gerade in der Testphase: Hier sollen Forscher künftig ihr eigenes Anzuchtmedium kreieren und in der Datenbank hinterlegen können. Die Datenbank ist unter https://mediadive.dsmz.de abrufbar.


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