Braunschweig. Im September des vergangenen Jahres raste eine Frau in Braunschweig Querum mit ihrem Auto auf zwei Passanten zu. Die Personen konnten sich retten, indem sie in einer Bank Schutz suchten. Nun wird der Fahrerin der Prozess gemacht. Sie steht ab dem heutigen Montag vor dem Landgericht.
Dort muss sich die 51-Jährige unter anderem wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, am 10. September 2016 "im Zustand der Schuldunfähigkeit" die Absicht gehabt zu haben, mit ihrem Auto zwei Fußgänger anzufahren und zu verletzen. Mehrere Passanten hatten an diesem Morgen Notrufe abgesetzt und gemeldet, eine Autofahrerin versuche, gezielt Fußgänger zu überfahren. Die Polizei traf dieoffenbar verwirrte Frau dann später auf dem Gelände einer Tankstelle an, wo sie sich nur mit einem Bademantel bekleidet aufhielt.
Zeugen und Betroffene gaben an, dass die Frau an der Kreuzung Bevenroder Straße/Essener Straße bei Rotlicht mit durchdrehenden Reifen losgefahren sei und auf zwei Fußgänger zugehalten hatte, die sich nur noch laufend in die dortige Bank retten konnten. Dann habe die Autofahrerin über den Gehweg die Bevenroder Straße gequert und ihr Fahrzeug auf dem Tankstellengelände abgestellt. Hier verteilte sie Geldmünzen und versuchte den Verkehr auf der Straße zu regeln. Die Frau kam in eine Klinik. Ihr Führerschein wurde sichergestellt.
Wie das Landgericht mitteilte, strebt die Staatsanwaltschaft die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, da davon auszugehen sei, dass die Beschuldigte bei der Begehung der Tat aufgrund einer akuten Psychose nicht in der Lage gewesen sei, das Unrecht ihrer Tat einzusehen. Die Verhandlung soll am 12. Oktober fortgesetzt werden.
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