Braunschweig. Bereits seit längerem erhitzt der mögliche Ausbau des Hunsrückweges die Gemüter der Anwohner. Nun scheint seit der Stadtbezirksratssitzung am gestrigen Dienstag ein Kompromiss in Aussicht. Deshalb lehnten die Mitglieder die Vollsanierung der Straße erst einmal ab.
Über 30 Anwohner fanden den Weg in das Feuerwehrhaus Volkmarode, um die Entscheidung in der für sie wichtigen Frage zu verfolgen.
Der Leitungsträger wird aufgrund des Sanierungsbedarfs die Hausanschlüsse der Kanäle, die Kanäle selbst sowie einige Leitungen erneuern. Aufgrund des schlechten Zustands des Kanals seien diese Arbeiten umgehend notwendig. So weit gibt es keinen Diskussionsbedarf und die entsprechenden Kosten werden vom Leitungsträger übernommen. Doch an dieser Stelle endet auch schon die Einigkeit zwischen der Verwaltung und den bei der Sitzung anwesenden Anwohnern.
Straße würde nicht mehr lange halten
Die Verwaltung würde die Situation gern nutzen, um die Straße grundlegend zu sanieren. Demnach solle die Einmündung verengt werden und die Straßenbahnbreite angepasst werden. Auch die Bürgersteige und Straßenbeleuchtung sollen gleich in einem Zuge neu gestaltet werden. Denn auch wenn diese Straße jetzt noch in einem vernünftigen Zustand sei, könne sich das nach den Bauarbeiten schnell ändern, erläuterten Mitglieder der Verwaltung bei der Bezirksratssitzung. Die Kanalarbeiten würden nach dem aktuellen Stand der Technik verschlossen werden während der Rest der Straße einen schlechterem Belag habe, was zu Spannungen und Absackungen führen könne.
Wenn die Sanierung der Straße im Zusammenhang mit den Kanalarbeiten durchgeführt würden, würden die Kosten für die Anwohner deutlich geringer. Bei den Bereichen der Straße, die für die Kanalarbeiten geöffnet werden, übernehme der Leitungsträger die Kosten.
Der Bürgermeinung folgen
Bereits im Vorfeld der gestrigen Sitzung hatten die Anwohner mehrmals den Kontakt zu den Kommunalpolitikern gesucht. Aus ihrer Sichtsei eine jetzige Sanierung der Straße unnötig, da diese sich noch in einem guten Zustand befände. Daraus resultierte für Dennis Scholze, SPD-Mitglied im Rat der Stadt, eigentlich nur eine mögliche Verhaltensweise der Kommunalpolitiker. Sie seien von den Bürgern gewählt um ihre Interessen zu vertreten und diese wollten die Sanierung nicht, fasst er die Situation zusammen. Auch der Bezirksbürgermeister Ulrich Volkmann argumentiert in die gleiche Richtung. Es sei eine reine Anwohnerstraße und deshalb seien auch nur die Anwohner von dem Zustand betroffen. Und diese hätten sich deutlich zu der Thematik geäußert.
Kompromisssuche
Bis zu der Sitzung konnte kein Kompromiss gefunden werden. Wie Scholze hervorhob, sei im Vorfeld mehrfach betont worden, dass es keine Alternativen zur Vollsanierung gäbe. Doch im Verlauf der Diskussion zeigte sich ein anderes Bild. Nach einem regen Austausch von Argumenten bildete sich der Vorschlag heraus, lediglich die Straße zu sanieren und die Bürgersteige sowie die Beleuchtung im jetzigen Zustand zu belassen. Ein Vorschlag, der prinzipiell die Mehrheit überzeugte. Doch leider konnten die anwesenden Mitglieder der Verwaltung keine Zahlen nennen. Aber auch dafür konnte ein Lösungsweg gefunden worden. Der aktuelle Antrag, dass die gesamte Straße saniert werden soll, wurde abgelehnt und die Verwaltung versprach, zeitnah einen neuen Antrag mit den entsprechenden Zahlen einzureichen.
In einer Sondersitzung im Oktober wird der Stadtbezirksrat über diesen neuen Antrag entscheiden.
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