Ausbildungswerkstatt Braunschweig blickt auf 40 erfolgreiche Jahre zurück

Die Ausbildungswerkstatt ist eine Starthilfe in das Berufsleben für alle.

v.l.n.r.: Alan Brodkorb & Andrea Zauner / Dr. Thorsten Kornblum & Walter J. Herrmann  Geschäftsführung der ABW / Oberbürgermeister Stadt BS & 1. Vorsitzender der ABW
v.l.n.r.: Alan Brodkorb & Andrea Zauner / Dr. Thorsten Kornblum & Walter J. Herrmann Geschäftsführung der ABW / Oberbürgermeister Stadt BS & 1. Vorsitzender der ABW | Foto: Ausbildungswerkstatt BS e.V.

Braunschweig. Weit mehr als 10.000 Menschen aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen hat die Ausbildungswerkstatt Braunschweig (ABW) in den vergangenen 40 Jahren den Weg oder die Rückkehr ins Arbeitsleben geebnet. An diesem Freitag feierte die ABW ihren Geburtstag, bei dem Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum das Engagement würdigte. Bei einer Podiumsdiskussion wurde die arbeitsmarkt- und sozialpolitische Bedeutung von Berufsorientierungs-, Berufsausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen beleuchtet. Dies teilte der ABW in einer Pressemitteilung mit.



1983 hatten zehn Gewerkschafter die ABW als gemeinnützigen Verein und anerkannten Träger der freien Jugendhilfe angesichts des Rückgangs der Lehrstellen-Angebote gegründet. Jungen Menschen sollte die Möglichkeit eröffnet werden, trotz des so genannten "Schülerbergs", einen Berufsabschluss zu erwerben,

So fing alles an


Gestartet wurde mit Angeboten zum Erwerb des Hauptschulabschlusses sowie der Ausbildung zur Lebensmittelverkäuferin. Als sich die Möglichkeit eröffnete, die ehemalige Ausbildungswerkstatt der Rollei-Werke an der Salzdahlumer Straße zu übernehmen, konnte die Angebotspalette um gewerblich-technische Berufe erweitert werden.

"So konnten wir sozial und wirtschaftlich benachteiligten Menschen mit unserem Bildungsangebot berufliche Perspektiven eröffnen", sagt Walter-Johannes Herrmann, Gründungsmitglied und seit 1989 1. Vorsitzender der ABW. Im Laufe des Bestehens hat sich das ABW-Team mit derzeit 54 festangestellten Mitarbeitenden immer wieder flexibel neuen Entwicklungen des Arbeitsmarktes angepasst. War der zu Beginn von einem Mangel an Ausbildungsplätzen geprägt, werden heute Auszubildende gesucht.

"Das bedeutet für uns, dass unser Ausbildungsangebot mit der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten muss. Gerade bei Menschen mit besonderen Förderungsbedarf helfen wir nicht nur dabei, sie in modernen Techniken fit zu machen, wir begleiten sie auch bei der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung," sagt Geschäftsführer Alan Brodkorb.

Im Zuge dieser "Marktorientierung" hat die ABW bereits in den 1990er-Jahren erste EDV-Kurse für Frauen ab Mitte 50 angeboten. Das Portfolio der unterschiedlichen Berufe umfasst vom Bestatter über Maurer, Metallbearbeiter, Kunststoffformgeber bis hin zum IT-ler und zur Schulung zur Fachkraft für freiverkäufliche Arzneimittel.

ABW als Trendsetterin


Auf manchen Gebieten war die ABW Trendsetterin. So wurde schon 2005 einer Schülerin, der ein längerer Krankenhausaufenthalt bevorstand, ermöglicht, dem Unterricht im Krankenbett über Laptop und Whiteboard zu folgen. Mit dem virtuellen Schweißen, wird die Ausbildung in dieser Technik ohne Materialverbrauch sowie die Verletzungsgefahr durch "sprühende Funken" und damit angstfrei möglich. Daraus entwickelten sich das Projekt "Girls go Digital" in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weiterbildung der Technischen Universität ins Leben gerufen, um das Interesse von Mädchen an technischen Berufen zu wecken.

Und Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Berufsweg geben Mitarbeitende der ABW bei der selbstentwickelten Kompetenzfeststellung BEREIT, Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit Kooperationspartnern im Rahmen der Berufsorientierungsprojekte in Südostniedersachsen.


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