Ausstellung im Stadtarchiv : „Braunschweig(er) im Ersten Weltkrieg“




Braunschweig. Im August jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des Ersten Weltkriegs (1914-1918). Das Stadtarchiv im Schloss, Schlossplatz 1, hat dieses Thema zum Anlass für seine neue Kabinettausstellung genommen, die vom 1. August 2014 bis 31. August 2015 in dessen Räumen gezeigt wird. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist montags und freitags von 10 bis 13 Uhr und dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zwei große Themenkomplexe: Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden Zeugnisse Braunschweiger Soldaten über den Kriegseinsatz. Neben Feldpostbriefen, Bildpostkarten, Fotografien, Zeichnungen und einzelnen Erinnerungsstücken von verschiedenen Kriegsschauplätzen werden auch Tagebuchaufzeichnungen präsentiert und Kriegserlebnisse aus der Perspektive des einfachen Soldaten geschildert.

Der zweite Teil der Ausstellung konzentriert sich auf die Stadt Braunschweig in der Zeit von 1914 bis 1918. Ausgewählte Objekte geben einen authentischen Einblick in die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Kriegszeit und verdeutlichen die erschwerten Lebensbedingungen der Menschen, die durch eine zunehmende Knappheit an Nahrungsmitteln und Rohstoffen gekennzeichnet waren.

Daneben sind besonders eindrucksvolle Dokumente, Flugblätter, Plakate und Fotografien zu verschiedenen Themen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu sehen, wie etwa zur Mobilmachung im August 1914, zur Kriegspropaganda, zur Unterbringung und Versorgung von verwundeten Soldaten in den über 25 eingerichteten Reserve- und Hilfslazaretten der Stadt sowie zur Beschäftigung von Frauen in sozial-karitativen Arbeitsbereichen an der „Heimatfront“. 

Bei der Auswahl der Archivalien konnte auf einen reichen Quellenfundus zurückgegriffen werden, da in der Zeit von 1914 bis 1918 vom Stadtarchiv eine umfassende Dokumentation angelegt und aktiv Schrift- und Sammlungsgut erworben wurde. Für die Materialien legte man, wie in vielen anderen Archiven und Bibliotheken auch, eigens einen speziellen Bestand, die so genannte „Kriegssammlung“, an. Der überwiegende Teil der in der Ausstellung gezeigten Fotografien stammt aus dem Bildnachlass der Braunschweiger Amateurfotografin Käthe Buchler, der seit 2008 im Stadtarchiv als Depositum des Museums für Photographie Braunschweig aufbewahrt wird.

Begleitend zur Ausstellung können einige ausgewählte Schriftstücke im transkribierten Originaltext nachgelesen werden. Zudem haben Besucher die Möglichkeit, eine Postkartenserie mit Ausstellungsmotiven zu erwerben. In diesem Jahr steht die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg im Blickpunkt vieler Veranstaltungen, die sich mit verschiedenen kulturellen und historischen Aspekten befassen.

Noch heute werden im privaten Umfeld Erinnerungsstücke aus der Zeit von 1914 bis 1918 aufbewahrt, beispielsweise Feldpostbriefe, Bildpostkarten, Fotografien, Tagebücher oder andere Schrift- und Sachzeugnisse. In seiner Funktion als Gedächtnis der Stadt möchte das Stadtarchiv dazu aufrufen, dass dieses einmalige historische Quellenmaterial und die wertvollen Erinnerungen an die Betroffenen des Krieges auch für die Zukunft erhalten bleiben.

Im Stadtarchiv können diese Erinnerungsstücke dauerhaft gesichert, fachgerecht erschlossen und ausgewertet sowie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Bürgerinnen und Bürger, die Unterlagen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs abgeben möchten, können gerne mit dem Stadtarchiv Kontakt aufnehmen. Die Realisierung der Ausstellung wurde durch die Unterstützung der von Dammschen Stiftung ermöglicht.


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