Braunschweig. Das Städtische Museum Braunschweig verlängert die Ausstellung „Schimmernde Schönheiten – Luxusgerät aus Messing. Jugendstil bis Art Déco“ im Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, bis zum 5. Januar 2020. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum und dem „Brass Collectors Club Germany“ (BCCG). Dies teilt die Stadt Braunschweig mit.
Um 1900 sei Messing das Material der Stunde gewesen. Es habe ein großes Potenzial hinsichtlich seiner industriellen Fertigung besessen, sei vielfältig einsetzbar und überaus strapazierfähig gewesen. Darüber hinaus habe es sich mit seiner wie Gold schimmernden Oberfläche als Repräsentationsobjekt zur bürgerlichen Prachtentfaltung geeignet. Die Produktpalette der Messingobjekte, mit denen das moderne Interieur ausgestattet wurde, sei breit gefächert gewesen. Ausladende Kerzenleuchter, monumentale Bowlengefäße, vielteilige Schreibtischgarnituren, dekorative Schalen, Vasen und Teekannen, Tischleuchten und Wasserkessel künden vom Stilempfinden ihrer einstigen Besitzer. Schmückend, aber auch funktional und vor allem technisch auf dem neuesten Stand – teilweise mit elektrischem Anschluss, zeige sich das „Gold des Bürgertums“ in dieser Ausstellung als schimmernde Schönheit.
Das "Gold des Bürgertums"
Die Schau schlage einen Bogen vom ornamental bewegten Jugendstil zum Art Déco. Sie präsentiere mehr als 80 Objekte nach Entwürfen von namhaften Künstlern wie Bruno Paul, Peter Behrens, Jan Eisenloeffel oder Wolfgang von Wersin. Die Objekte seien durch weltbekannte Firmen wie AEG, WMF oder Neue Münchner Kunst vertrieben worden. Dies belege die besondere Wertschätzung des Materials Messing zu Beginn der Moderne. Die Ausstellung knüpfe an die Bestände des Städtischen Museums Braunschweig an. „In Braunschweig hatten Messingobjekte immer einen guten Ruf – man denke nur an die hier gefertigten kunstvoll dekorierten Beckenwerkerschalen aus der frühen Neuzeit“, so Kurator Dr. Andreas Büttner. In der Verbindung von Funktionalität und sicherem Formempfinden knüpfen die „schimmernden Schönheiten“ zudem an die Bestände der berühmten Formsammlung an.
Von Jugendstil bis Art Déco
In der Initiative BCCG haben sich einige Sammler organisiert, die speziell auf dem Gebiet der Messingobjekte der letzten fünf Jahrhunderte schon seit geraumer Zeit das Sammeln zu ihrer Leidenschaft gemacht haben. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Objekte kunst- und kulturhistorisch einzuordnen und sie in einen Kontext der Sozial-, Kunst- und Kulturgeschichte zu stellen. Zudem befinde sich das Deutsche Messingmuseum in Gründung. Die BCCG Initiative definiere sich weiterhin als sammlungsbasierte Forschungs- und Bildungsstätte, die Objekte aus Messing bewahre und sich um die Bereitstellung von Ressourcen für Wissenschaftler kümmere. Zur Ausstellung werde der umfangreiche, zweibändige Katalog „Schimmernde Schönheiten. Messingobjekte Jugendstil bis Art Déco“ mit mehreren verständlich geschriebenen Fachbeiträgen und einem reich illustriertem Katalogteil angeboten.
Ausstellung bis zum 5. Januar 2020
Das Städtische Museum, Haus am Löwenwall, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt fünf Euro für Erwachsene, Ermäßigung (für Schüler, Studierende, Auszubildende, Menschen mit Behinderung, Rentner sowie Inhaber des „Braunschweig Passes“) 2,50 Euro. Kinder von sechs bis 16 Jahren zahlen zwei Euro. Schulklassen und Kinder bis sechs Jahren haben im Städtischen Museum freien Eintritt. Mitglieder der Freunde des Städtischen Museums Braunschweig e.V. sowie Ehrenamtliche des Städtischen Museums Braunschweig haben freien Eintritt. Das Städtische Museum ist uneingeschränkt barrierefrei. Das Städtische Museum nimmt teil an der MuseumsCard der Braunschweiger Museen. Sie ermöglicht einmalig freien Eintritt sowie dauerhaft ermäßigten Eintritt bei Folgebesuchen für ein Jahr in den sieben größten Museen Braunschweigs. Die Museumscard kostet 22 Euro und ist auch im Städtischen Museum erhältlich. Alle Infos unter http://www.braunschweig.de/museumscard.
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