Braunschweig. Unter dem Motto „ABIkropolis – die Götter verlassen den Olymp“ verabschiedete sich am Vormittag des 2. Juli der notenbeste Jahrgang seit 1997, dem Beginn der statistischen Aufzeichnung, vom Lessinggymnasium (LG). Von 62 Schülerinnen und Schülern, die zur Prüfung antraten, dürfen sich 22 über eine Eins vor dem Komma freuen; die drei besten darunter, Dorothee Weyers, Thies Potthoff und Lukas Zinkernagel, sogar über eine 1,2. Das berichtet das Lessinggymnasium in einer Pressemitteilung.
Dass diese Noten, die man teilweise – augenzwinkernd – vielleicht sogar dem sehr schmalen Freizeitangebot unter Pandemiebedingungen zuschreiben könnte, nicht das einzig Ausschlaggebende sind, machte Schulleiter Matthias Schröder in seiner Ansprache in der Sporthalle des LG deutlich. Er verwies – in Anlehnung an ein berühmtes Lessingzitat - auf den Stellenwert echter, freiheitlicher Meinungsbildungsprozesse und deren Relevanz für unsere Gesellschaft, sowie darauf, dass Symbolhandlungen immer auch von echtem Engagement begleitet sein müssen. Solch hohes Engagement attestierte er auch dem scheidenden Jahrgang, dessen Aktivitäten sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Jahre zogen – in Gremienarbeit, Gestaltung des Schullebens und humanitären Aktionen wie zum Beispiel dem Spendenlauf 2019.
Zudem würdigte er besonders den verantwortungsbewussten Umgang mit den pandemiebedingten Vorgaben, die den Unterricht, aber auch die gesamten Abiturprüfungen prägten und den Verzicht auf viele Aktivitäten, nicht zuletzt auf die beliebte Studienfahrt. Dankbarkeit und Wertschätzung – diese Themen prägten nahezu alle Beiträge dieser Veranstaltung, deren Durchführung den sinkenden Infektionszahlen, einem umfassenden Hygienekonzept und der tatkräftigen Unterstützung auch des 12. Jahrgangs zu verdanken ist und die möglicherweise gerade aufgrund der aktuellen Gegebenheiten als besonders stimmungsvoll empfunden wurde.
So beleuchteten die Elternvertreter, Herr Iser und Herr Kip, die zurückliegenden Monate, indem sie prägende Begriffe wie Optionen und Respekt mit den Buchstaben C-O-R-O-N-A verbanden, aber auch auf den bleibenden Wert einfacher Höflichkeiten und Umgangsformen verwiesen.
Armin Rapprich, Abiturjahrgang 2017, ergriff die Gelegenheit, zur Entlassung des Jahrgangs seines Bruders in einer bemerkenswerten Rede über seine eigenen Erfahrungen seit Verlassen der Schule zu sprechen, die durch einen Marineeinsatz zur Regulierung der Flüchtlingsströme in der Ägäis, aber auch durch sein Studium geprägt wurden. Im Rückblick sehr selbstkritisch reflektierte er sein Schülerdasein und appellierte an die Abiturienten, ihre Bildungs- und Lebenschancen wertzuschätzen und sich zudem ihrer eigenen Verantwortung für ihre Zukunftsgestaltung bewusst zu sein.
Das stimmungsvolle musikalische Rahmenprogramm rundete diese Veranstaltung ab. Foto: Lessinggymnasium
Weitere Dankesreden und Zukunftswünsche gab es von Niels Engelbrecht für den Schülerrat an den scheidenden Jahrgang, insbesondere an Lena Beyer, Chiara Meyer und Greta Weihmann, zudem von Linnéa Krause und Jan de Boer für den 12. Jahrgang sowie von Greta Weihmann und Dorothee Weyers für den Abiturjahrgang. Auch die Tutorinnen wurden von ihren Schülern mit Dankes- und Abschiedsworten bedacht. Neben den Abiturzeugnissen gab es besonders viele Preise für herausragende Leistungen in verschiedenen Prüfungen vom LG-Förderverein wie auch von externen Förderern.
Das stimmungsvolle musikalische Rahmenprogramm rundete diese Veranstaltung ab, nach deren Gelingen bei glücklicherweise trockenem Wetter im Außenbereich der Schule dank der Versorgung mit Snacks und Getränken durch den 12. Jahrgang noch auf den feierlichen Anlass angestoßen werden konnte.
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