Braunschweig. Vor einer Woche sind im Staatlichen Naturhistorischen Museum vier Blaugefleckte Baumwarane geschlüpft. Der Blaugefleckte Baumwaran Varanus macraei gehört zu den seltensten und am stärksten bedrohten Echsenarten der Welt. Das seit vier Jahren im Museum lebende Pärchen hat nun erstmals Nachwuchs bekommen, wie die 3Landesmuseen in einer Pressemitteilung berichten.
Nach 200 Tagen Brutdauer seien aus jedem der vier Eier gesunde Jungtiere geschlüpft. Noch würden sie sich jedoch im Backstage-Bereich ausruhen und sollen pünktlich zu Weihnachten in die Schauterrarien umziehen.
Bereits die Eltern der Waranbabies seien deutsche Nachzuchten. Sie seien Teil eines Erhaltungszuchtprogramms, dessen Ziel es sei, diese Art unter menschlicher Obhut für die Zukunft zu erhalten. Besonders wichtig sei dabei das Vermeiden von Inzucht, daher werde besonders sorgfältig darauf geachtet, dass die Elterntiere nicht eng miteinander verwandt sind. In Deutschland schlüpften die ersten Nachzuchttiere im Jahr 2008 im Kölner Zoo.
Blaugefleckte Baumwarane wurden erst 2001 beschrieben und seien nur auf der Insel Batanta vor Neuguinea heimisch. Die agilen Echsen wurde sofort das Interesse zahlloser Terrarianer in aller Welt erweckt und illegale Tierfänger richteten ihre Fangaktivitäten umgehend auf die Insel Batanta. Innerhalb weniger Jahre wurde so der Bestand wildlebender Blaugefleckter Baumwarane dramatisch dezimiert. Nachzuchterfolge wie der im Naturhistorischen Museum seien daher von entscheidender Bedeutung, um den Erhalt dieser Spezies für die Zukunft zu sichern.
Auch die Mäuse haben Nachwuchs
Darüber hinaus hätten auch die Ägyptischen Stachelmäuse aus der „Lebenden Wüste“, die im Rahmen der Sonderausstellung „Die Wüste soll leben“ im Naturhistorischen Museum gezeigt wird, für Nachwuchs gesorgt. Die vier erwachsenen Tiere würden sich offensichtlich wohlfühlen, sodass sie nun von ihren vier Jungtieren Gesellschaft bekommen hätten. Mit etwas Glück könnten sie ab sofort im 1. Obergeschoss des Museums in der Pockelsstraße entdeckt werden.