Bäume in der Jasperallee - Konflikt schwelt weiter


Der Streit geht weiter. Foto: Alexander Dontscheff
Der Streit geht weiter. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Die Bäume in der Jasperallee erhitzen schon seit längerem die Gemüter in Braunschweig. Nun wendet sich die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig in einem offenen Brief an Peter Edelmann CDU. Diesen Brief veröffentlicht regionalHeute.de unkommentiert und ungekürzt.



Sehr geehrter Herr Edelmann,

in der Sitzung des Grünflächen- und Planungs- und Umweltausschusses am 24. Oktober haben Sie sich negativ über unsere Meinungsumfrage (Unterschriftenliste) geäußert. Sie sagten, dass viele "Bürger nur allgemein für Bäume unterschrieben hätten". Trauen Sie den Braunschweiger Bürgerinnen und Bürgern nicht zu, sich selbst ein Urteil über die Bäume in der Jasperallee zu bilden? Sich zumindest die Überschrift der Listen anzusehen, bevor sie diese unterschreiben unter
der von ihnen gewünschten Variante? Es steht dort klar und deutlich: „Jasperallee – Meinungsumfrage – Sollen die Bäume gefällt werden?“ Die drei Varianten sind die, die in unserem Gespräch mit Herrn Loose im März 18 thematisiert wurden.

Der aktuelle Stand ist: 5.137 Unterschriften für den Erhalt der Bäume mit Lückenbepflanzung, 13 für die Nullvariante (weiterhin nichts tun) und zehn Stimmen für Fällen und Neupflanzen. Unsere Online-Petition für den Erhalt der Bäume mit Lückenbepflanzung haben 10.236 Menschen gezeichnet.

Nach der Sitzung sind Zuhörer auf uns zu gekommen, die sich durch Ihre Äußerungen während der Sitzung diskreditiert fühlten. Es ist zumindest ein schlechter Stil, das Votum der Bürger derart herabzuwürdigen. Auch wenn Sie deren Standpunkt nicht teilen, wäre es angebracht gewesen, sie zumindest ernst zu nehmen.

Leider wurde den Bürger keine wirkliche Möglichkeit zur Beteiligung an dem Entscheidungsprozess gegeben. Beteiligung bedeutet mehr als nur Fragen zu stellen! In einer Bürgerversammlung hätte es zumindest die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch und zu Stellungnahmen gegeben.

Laut Auskunft von Herrn Loose im oben genannten Ausschuss braucht die Stadt Braunschweig 2.000.000 Euro, um alle fehlenden Bäume auf städtischem Gebiet zu ersetzen. Sie habe dafür aber nur 800.000 Euro zu Verfügung. Das ergibt ein Defizit von 1.200.000 Euro. Ihre Partei ruft die Bürger zu Spenden für Baumpatenschaften auf. Auch nur rein wirtschaftlich betrachtet können wir nicht verstehen, dass Sie angesichts dieser Tatsachen dafür stimmen, 87 Bäume, von denen laut Gutachten 66 als ausreichend vital und erhaltenswert eingestuft sind, fällen zu lassen und diese für 392.000 Euro durch 114 sehr teure neue sechs-Meter-Bäume (mit zu kleinen Wurzelballen) zu ersetzen.


Lesen Sie dazu auch


https://regionalbraunschweig.de/baumschuetzer-lassen-nicht-locker-jetzt-soll-markurth-sprechen/
https://regionalbraunschweig.de/gutachten-jasperallee-bi-baumschutz-irritiert-ueber-fehler/
https://regionalbraunschweig.de/erneute-kritik-der-bi-baumschutz-stadt-nimmt-stellung/


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


CDU Jasperallee Braunschweig