Braunschweig. Die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig gibt den Kampf um den Erhalt der Bäume in der Jasperallee nicht auf. Nachdem sich die Politik hinter den Vorschlag der Verwaltung gestellt hatte, die Bäume zu fällen und durch neue zu ersetzen, wenden sich die Baumschützer nun erneut mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister Ulrich Markuth.
Dieser hatte sich bislang nicht selbst zu der Situation geäußert. Ein zuvor versandter offener Brief wurde bislang ausschließlich durch die Verwaltung, Fachbereich Stadtgrün, beantwortet. Dies wollte die Bürgerinitiative nicht auf sich sitzen lassen. "Mit dieser Fachverwaltung Stadtgrün und Sport stehen wir in einem konstruktiven Dialog und haben in den nächsten Tagen wieder einen Gesprächstermin."
Fehler im Gutachten?
In ihrem Schreiben nehmen die Baumschützer Stellung zum Baumgutachten. Dieses diente alsEntscheidungsgrundlage bei der Frage, was mit den Bäumen in der Jasperallee geschehen soll.
"Das Gutachten zu den Jasperalleebäumen enthält mehr Zündstoff als die bereits geschilderten Fehler", so die Bürgerinitiative. So habe man bei der Recherche entdeckt, dass sich sowohl im Baumkataster als auch im Gutachten deckungsgleiche Fehler befinden würden.
Die Baumschützer: "Das halten wir vielmehr für einen eindeutigen Beweis dafür, dass das Gutachten abgeschrieben ist von den Angaben der Stadtverwaltung (zumindest teilweise) und dass die Firma nicht Baum für Baum untersucht und dokumentiert haben kann. Andernfalls hätte sie die Fehler bemerken müssen und hätte sie nicht blind übernommen."
Damit sei das Gutachten unglaubwürdig und sollte reklamiert und wiederholt werden, da ist sich die Initiative sicher. Durch den "Übertragungsfehler" sensibilisiert, prüfte die Initiative den genauen Umfang von 87 Bäumen. Auch hierbei seien Fehler gefunden worden, so gäbe es dabei Abweichungen von minus 29 Prozent und plus 14 Prozent.
Oberbürgermeister soll helfen
In der Kommunikation mit dem Fachbereich Stadtgrün würde es Differenzen geben. So hielt die Initiative es für richtig, den Oberbürgermeister als "übergeordnete Instanz" um Hilfe zu bitten.
"Wir haben den Eindruck, dass wir und die weit über 10.000 Bürgerinnen und Bürger, die in dieser Sache hinter uns stehen, von der Politik nicht beachtet und übergangen werden und wir den Baumfällplänen der Fachverwaltung chancenlos ausgeliefert sind."
Ob sich der Oberbürgermeister selbst zu dem Schreiben äußern wird, bleibt abzuwarten.
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