Braunschweig. Dem Hauptzollamt Braunschweig ist ein Riesenschlag gegen Schwarze Schafe in der Baubranche gelungen. Über 50 Einsatzkräfte rückten zur Durchsuchung mehrerer Objekte aus und konnten umfangreiche Beweismittel beschlagnahmen, eine hohe Summe Geld sichern und Informationen zur Täterstruktur gewinnen. Das teilte der Zoll in einer Presseinformation mit.
Bereits am Dienstag, dem 7. März, durchsuchte die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Braunschweig von 9 Uhr bis in die frühen Abendstunden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig sieben Objekte in Braunschweig, Schwanewede und Cuxhaven. Der Vorwurf unter anderem: Jahrelanges Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in der Baubranche.
So lief der Betrug ab
Die Beschuldigten, Geschäftsführer und Gesellschafter einer Baufirma, sollen seit 2017 mit sogenannten Schein- und Abdeckrechnungen Leistungen durch Subunternehmer in Höhe von insgesamt über 922.000 Euro vorgetäuscht haben.
Der Rechnungskäufer, im vorliegenden Fall die Baufirma der Beschuldigten, habe an den angeblichen Rechnungssteller, hier die Subunternehmer (Schein-/Servicefirmen), angeblich geschuldete Leistungen gezahlt. Diese Zahlungen seien dann, abzüglich einer Provision für die Subunternehmer, unter der Hand wieder an den Rechnungskäufer zurückgegeben worden. Mit diesem Geld habe die beschuldigte Baufirma dann die eigenen Arbeitnehmer "schwarz" entlohnt. Für die Arbeitnehmer seien die Beiträge zur Sozialversicherung nicht abgeführt sowie die Lohnsteuer nicht in gesetzlich vorgeschriebener Höhe entrichtet worden. Der sozialversicherungsrechtliche Schaden wird derzeit auf rund 500.000 Euro geschätzt.
"Diese Art der Generierung von Schwarzgeld ist im Bereich der organisierten Formen der Schwarzarbeit, insbesondere auch in der Baubranche, gängige Praxis und wird auch Kickbackverfahren genannt", so der leitende Beamte der FKS des Hauptzollamts Braunschweig.
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