Braunschweig. Am 20. August wird es spannend, wenn in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) beim Tag der offenen Tür Blitze durch die Hochspannungshalle und den Hörsaal fliegen, wenn Fluoreszenz Objekte im Dunkeln zum Leuchten bringt oder wenn Wissenschaftler einzelne Atome fangen. Erika Schow, Pressesprecherin der PTB, berichtet im Nachfolgenden darüber.
Um Spannung geht es auch beim Thema Mobilität. Denn elektrische Energie ist der Kraftstoff der Zukunft – und die Forscher der Energiemesstechnik der PTB sorgen dafür, dass dieser Kraftstoff richtig gemessen und abgerechnet wird. Beim Tag der offenen Tür erfahren die Besucher aus erster Hand – von PTB-Wissenschaftlern und ihren Partnern aus der „ForschungRegion“ –, was sich aktuell im Bereich der Elektromobilität tut. Abgerundet wird das wissenschaftliche Programm durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Musik und Unterhaltung. Für reichlich Essen von Kuchen bis Bratwurst sowie Getränke von Wasser bis Cocktails ist ebenfalls gesorgt.
Messen, Forschen, Wissen: Darum geht es in der PTB; stets mit höchster Genauigkeit und Präzision. Denn die PTB ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands und damit oberste Instanz bei allen Fragen des richtigen und zuverlässigen Messens – und das seit mehr als 125 Jahren. Damals wie heute sorgt die PTB für die zuverlässige und immer genauere Messung sowie die Weitergabe aller physikalischen Einheiten. Davon profitieren Wirtschaft, Wissenschaft und alle Bürger. Für Letztere öffnet die PTB am Samstag, den 20. August, ihre Türen.
In mehr als 20 Laboratorien gewährt die PTB den Besuchern einen Einblick in ihre tägliche Forschungsarbeit. Immer wieder ein Highlight ist der Blick in die Atomuhrenhalle. Mithilfe der dortigen Atomuhren realisiert die Bundesanstalt die Einheit Sekunde und gibt die gesetzliche Zeit in Deutschland vor. Die dazu genutzten Cäsium-Atomuhren zählen zu den genauesten Uhren der Welt. Noch genauer ist die optische Ytterbium-Einzelionen-Uhr der PTB. Sie ist seit Beginn dieses Jahres die genaueste Uhr ihrer Art weltweit. In Zukunft könnte die Sekunde auf Basis optischer Uhren realisiert werden.
Trotz erhoffter sommerlicher Temperaturen wird es beim Tag der offenen Tür mancherorts frostig werden – z. B. in der elektrischen Quantenmetrologie. Dort führen die Wissenschaftler Messungen bei eisigen Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt durch. So können sie Quanteneffekte wie beispielsweise die Supraleitung untersuchen, die sich nur bei Temperaturen um 4,2 Kelvin (etwa 269 °C) bemerkbar macht. Die tiefen Temperaturen schaffen die Forscher mit verflüssigtem Helium. Ein weiterer Hingucker ist der Schaufellader der Wägetechnik. Damit lassen sich ganze Gruppen wiegen. Wer mag, kann sich also gleich mit seiner gesamten Kegelgruppe oder Familie darauf stellen. Das alles ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die zahlreichen Experimente, die am Tag der offenen Tür auf Jung und Alt warten. Auf jeden Fall gilt: Wer sich einen Überblick über die aktuelle Forschung in der Welt der Physik und Technik verschaffen möchte, ist in der PTB bestens aufgehoben.
Abseits der Wissenschaft gibt es ebenfalls viel zu erleben. Im Kinderland können sich die Jüngsten auf der Hüpfburg so richtig austoben. Wem das noch zu wenig ist, der kommt beim Bungee-Trampolin auf seine Kosten. Beim Torwandschießen können Groß und Klein ihr Geschick unter Beweis stellen. Und für alle, die es ruhiger mögen, gibt es glitzernde Tattoos. Für den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs, der gerade kurz vor dem Schulabschluss steht, lohnt sich ebenfalls der Besuch in der PTB. Denn zeitgleich zum Tag der offenen Tür findet in diesem Jahr der Tag der Ausbildung statt. Ausbilder und Azubis der PTB stellen dabei ihre Berufe – vom Fachinformatiker bis zum Fotografen – vor, ermöglichen einen Einblick in ihre Werkstätten und Laboratorien und zeigen spannende Experimente. Ein besonderes Highlight werden mit Sicherheit die Mitmachexponate zu den Basiseinheiten des Internationalen Einheitensystems (SI) sein. Mit diesen konnte die PTB anlässlich der IdeenExpo 2015 in Hannover zahlreiche Schüler für Einheiten, Messtechnik und damit für die Forschung der PTB begeistern.
Begeistern möchte die PTB auch mit unterhaltender Wissenschaft im Hörsaal. Bei einem Experimentalvortrag nimmt ein Wissenschaftler die Besucher mit in die Welt der Elektrotechnik des späten 19. Jahrhunderts und zeigt Versuche aus der Zeit der Entdeckung der Elektrizität. Weiter geht die Reise durch die Geschichte auch in dem Film „Die Jagd nach dem Urmeter“ aus der Terra-X-Reihe des ZDF. Darin erfahren die Besucher, was unsere Erde mit dem Meter zu tun hat. Ergänzend erklärt ein PTB-Wissenschaftler alles rund um den heutigen Meter.
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