Braunschweig. Skaten, kicken, dribbeln und Tischtennis spielen, das funktioniert schon mal. Der neue Jugendplatz Westbahnhof im Westlichen Ringgebiet ist offiziell eröffnet und wartet darauf mit Leben gefüllt zu werden. Nach fünf Monaten Bauzeit und Kosten von 865.400 Euro befindet ihn Bezirksbürgermeister Jürgen Dölz als einen "Platz der Extraklasse".
Der erste Bauabschnitt des Jugendplatzes ist fertig. Auf einer Fläche von 13.740 Quadratmetern findet man eine überdachte Skate-Anlage, ein Basketballfeld, einen Tischtennis-Bereich und ein Kunstrasen-Spielfeld. "Ein Schmuckstück" nannte ihn Bürgermeister Dölz bei der Einweihung am Freitagnachmittag. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer erinnerte in seiner Ansprache daran, dass dieser Einweihung jedoch auch ein tragisches Ereignis voran ging: "Wir können den Jugendplatz nicht übergeben, ohne an den tragischen Unfall zu denken, der in der letzten Woche ganz in der Nähe zum Tode eines jungen Menschen geführt hat." Leuer wies darauf hin, dass der verstorbene 17-Jährige sich bestimmt über diesen Platz gefreut und ihn genutzt hätte.
Vereine der Stadt haben bei der Gestaltung geholfen
Nutzen werden den Platz wohl auch viele Skater; als Berater hatte sich vorab der Braunschweiger Verein SC Walhalla angeboten, um bei der Planung des Parks die Anliegen eines Skaters mit einbringen zu können. Und, wie ist der Platz geworden? "Ein paar Sachen müssen noch erweitert werden, aber es ist mit Abstand der beste Outdoor-Skatepark in Braunschweig", sagte SC-Walhalla-Vorsitzender Marc Hausen. Er habe jedoch auch etwas Angst, dass der Jugendplatz in arger Konkurrenz zur der Skater-Halle des Vereins stehen könnte. "Wir würden uns freuen, wenn die Stadt uns noch mehr unter die Arne greifen würde", sagte Hausen. Bisher finanziert sich der Verein hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder für die Skate- und Bike-Halle in der Böcklerstraße 30.
Kunst darf am Platz auch nicht fehlen: 20 Künstler aus ganz Deutschland haben die 130-Meter-Schallschutzwand am Platz mit Graffiti gestaltet. Freigegeben sei sie jedoch nicht, erzählt Jannis vom Verein The Bridge. Einmalig durften sich die Künstler an der Wand auslassen. "Jede Dose, die legal versprüht wird, wird eben nicht illegal versprüht", so Jannis. Bisher gebe es zwei von der Stadt freigegebene Wände zum Gestalten – die alte Markthalle und die Brücke im Westlichen.
Kosten und weitere Projekte
Die Kosten für den Jugendplatz sind mit einem Anteil von 50 Prozent aus dem EFRE-Fonds kofinanziert. Die Folgeprojekte finanziert die Stadt aus Baufördermitteln des Programms Soziale Stadt.
Ein weiteres Projekt ist ein anderer Jugendplatz. Dieser solle voraussichtlich ab Anfang Dezember errichtet werden, sagte Leuer. "Es entsteht ein Gebäude, von dem aus unter Anleitung der Spielstube Hebbelstraße Aktionen auf dem Gelände stattfinden können." Im Frühjahr beginnt dann der nächste Bauabschnitt: ein rund 2.700 Quadratmeter großer BMX-Parkour.
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