Braunschweig. Braunschweigs Einwohnerzahl ist im vergangenen Jahr um 1.165 Einwohner auf 251.551 gestiegen. Das ergab die Auswertung des städtischen Melderegisters zum 31. Dezember 2019. Nach Rückgängen in den Jahren 2016 und 2017 und einem Anstieg von lediglich 25 Personen in 2018 wurde damit wieder ein deutlicher Zuwachs registriert. Dies berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Er beruht im Wesentlichen auf überregionalen Wanderungsgewinnen. Der regionale Wanderungssaldo ist weiter gesunken auf ein Minus von nur noch 99 Personen. Die Braunschweiger Stadtbezirke mit Neubaugebieten weisen einen Zuwachs von rund 900 Einwohnerinnen und Einwohnern aus.
Der Wohnungsbedarf wird weiter steigen
"Unsere Wohnbauoffensive zeigt Wirkung", kommentiert Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "An vielen Stellen im Stadtgebiet sind die ersten Nutzer in neue Wohnungen eingezogen, zum Beispiel im Nördlichen Ringgebiet, am Langen Kamp, am Alsterplatz oder auf dem Gelände der ehemaligen Heinrich-der-Löwe-Kaserne. Überall dort ist attraktiver Wohnraum entstanden. Der überregionale Zuzug zeigt, dass die Zahl der attraktiven Arbeitsplätze in Produktion, Dienstleistungen sowie in Forschung und Entwicklung ebenfalls steigt und die Hochschulen und weiteren Forschungs- und Bildungseinrichtungen unverändert national und international ausstrahlen.
Braunschweig entwickele sich dynamisch weiter, der Wohnungsbedarf wird weiter steigen. Deshalb wollen wir basierend auf der Wohnungsbedarfsprognose bis 2025 Baurecht für weitere rund 6000 Wohneinheiten schaffen." Laut Beschäftigtenstatistik der Arbeitsagentur ist in Braunschweig die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen Juni 2018 und Juni 2019 um über 2.100 angestiegen.
Abwanderungstendenz hat sich umgekehrt
2018 hatte der regionale Wanderungssaldo für Braunschweig noch -171 betragen. Von 2013 bis 2017 lag er im Durchschnitt bei -340 pro Jahr.
Die überregionale Wanderungsbilanz hat sich mit einem Saldo von +1.560 weiter verbessert, vor allem weil die Zahl der Fortzüge um 336 (minus 4 Prozent) deutlich zurückging und auf 7.830 sank.
Wie in den vergangenen Jahren ist der Bevölkerungsanstieg im Wesentlichen auf den erhöhten Zuzug von ausländischer Bevölkerung zurückzuführen. Zogen 2018 1.267 Ausländer nach Braunschweig, so waren es 2019 1.875. Aktuell stellt die ausländische Bevölkerung mit 28.770 Einwohnern einen Anteil von 11,4 Prozent (2018: 10,7 Prozent). Für die Einwohnerstatistik spielt auch eine Rolle, dass zum Stichtag Ende 2019 in der Landesaufnahmebehörde (LAB) mit 650 rund 250 Personen mehr untergebracht und damit im Melderegister erfasst waren als ein Jahr zuvor. Bei der Berechnung der überregionalen Wanderungsverflechtungen wird die LAB nicht berücksichtigt.
Geburtenzahl leicht zurückgegangen
Die Zahl der Geburten von Braunschweiger Kindern lag im vergangenen Jahr mit 2.385 geringfügig unter der des Vorjahres (2018: 2.443). Seit 2015 bewegt sich die Geburtenrate bei durchschnittlich 2.400 pro Jahr. Zugleich sank die Zahl der Sterbefälle von 3.040 auf 2.780. Der natürliche Saldo, also die Gegenüberstellung von Geburten und Todesfällen, erreichte 2019 mit -395 den niedrigsten Wert seit 1990.
Die komplette Auswertung der aktuellen Bevölkerungsentwicklung ist auch online zu finden.
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