Braunschweigs verlassene Orte

von Robert Braumann


Verlassene Orte gibt es auch in Braunschweig. Fotos: Christian Helmke
Verlassene Orte gibt es auch in Braunschweig. Fotos: Christian Helmke | Foto: Christian Helmke



Braunschweig. Objekte, die dem Zerfall ausgesetzt sind, werden Lost Places (verlorene Orte) genannt und in vielen Städten haben sich Menschen gefunden, die mit Fotos und Artikel einen spannenden Einblick in häufig völlig verlassen Plätze erschaffen. Die Facebook-Präsenz "Braunschweigs verlassene Orte" nimmt sich der Löwenstadt an. regionalHeute.de hat mit dem Betreiber gesprochen.

Dabei handelt es sich um Christian Helmke, er verrät, dass er sich für die Braunschweiger Geschichte interessiert. Alle "Lost Places" hätten etwas zu erzählen, das sei oft spannend und außergewöhnlich. Er beschäftigt sich schon rund acht Jahre mit dem Thema. "Erst wollte ich nur meine Bilder mit anderen teilen um zu zeigen was Braunschweig alles für Ecken hat. Daraus entstand dann die Seite". Anfang Dezember habe er nur rund 50 "gefällt mir" Angaben gemacht, nachdem die Zahl immer weiter stieg, habe er sich zum weitermachen entschieden. "Das hat mich ermutigt, es scheint doch viel zu interessieren. Seine "Schätze" entdeckt der Radsport-Begeisterte meist bei seinen Touren. "Dazu gibt es Tipps von Freunde und Leuten aus dieser Szene", so Helmke.

Betreten? Auf eigene Gefahr


Die Infos seinen aber meist gar nicht so leicht zu bekommen. "Es besteht immer die Gefahr, dass ein Ort bekannt wird, wenn man ihn mit anderen teilt. Im schlimmsten Fall werden dort dann Sachen zerstören oder anderer Vandalismus entsteht. Schon ist der Platz verloren, da die Eigentümer dann meist einschreiten". Deshalb versuche er auch immer die Ortsangaben zu löschen, die auf seiner Seite zu einzelnen Berichten von Nutzern veröffentlicht werden. Deshalb nehme er auch in der Regel niemanden mit und verrate die Standorte nicht. "Ich möchte diese Objekte dadurch schützen, dass nicht jeder weiß wo sie sind." Ganz ungefährlich sind die Aufenthalte an den verlassenen Orten nicht unbedingt. "Das Betreten der Grundstücke erfolgt auf eigene Gefahr, eine Berechtigung habe ich meist nicht. Selten besorge ich mir das Okay vom Eigentümer, da meist kaum herauszufinden ist, wer das überhaupt ist", erzählt er. Er freut sich über das Interesse für seine Seite: "So bleiben die Orte am Leben und ihre Gesichte wird dazu erzählt . Leider wird es immer schwieriger solche Plätze zu finden, da alles was frei steht sofort zugebaut wird."  Sein Lieblingsobjekt ist der alte Güterbahnhof.

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