Braunschweig. BS Energy hat am heutigen Mittwoch feierlich ihre neuen Erzeugungsanlagen am Standort Mitte an der Hamburger Straße eingeweiht, mit denen das Unternehmen in absehbarer Zeit aus der Energieerzeugung aus Kohle aussteigt und damit einen großen Schritt Richtung Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromerzeugung in Braunschweig geht, berichtet das Unternehmen.
Im Beisein von Dr. Thorsten Kornblum, Braunschweigs Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender von BS Energy, Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia Deutschland, Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG und Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, führt der Vorstand von BS Energy den Weg zur umweltfreundlichen Energieversorgung in Braunschweig mit der Einweihung der neuen Anlagen konsequent weiter.
Anlage im Testbetrieb
Möglich wird das durch die Modernisierung des Erzeugungsparks: Das Kohle-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme am Standort Mitte an der Hamburger Straße produziert, wird durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt. Beide Anlagen wurden im Winter 2018 beschlossen und danach Schritt für Schritt umgesetzt. Inzwischen laufen die Neuanlagen im intensiven Testbetrieb und liefern erste Energie. Wenn alle Tests erfolgreich nachgewiesen und abgenommen worden sind, erfolgt schließlich der dauerhafte Betrieb in Verantwortung von BS Energy.
Ein Schritt in Richtung Klimaneutralität
„BS Energy nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Energiebranche ein. Mit der Umsetzung dieser mutigen Entscheidung zum Kohleausstieg schon in 2018 erreichen wir jetzt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung einer sicheren und klimaneutralen Wärmeversorgung in Braunschweig“, verdeutlicht Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS Energy die Reichweite dieses Schritts. „Für Braunschweig bedeuten die neuen Erzeugungsanlagen nicht nur eine Verbesserung der Luftqualität. Sie tragen erheblich dazu bei, unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen”, ergänzt Dr. Thorsten Kornblum, Braunschweigs Oberbürgermeister und BS Energy Aufsichtsratsvorsitzender. „Zugleich bedeutet diese Großinvestition Energie- und Versorgungssicherheit für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger in einer Zeit großer Veränderungen in der Energieerzeugung und der Krisen“, so Dr. Thorsten Kornblum weiter.
Das Altholz, das BS Energy zur Energieerzeugung verwertet, kommt aktuell noch aus einer Veolia-Altholzaufbereitungsanlage aus Hannover. Ab Mai erfolgt die Altholzlieferung dann aus der neuen Aufbereitungsanlage in Broistedt, einem Ortsteil der Gemeinde Lengede im Kreis Peine, die Veolia in Kürze einweihen wird. “Das modernisierte Kraftwerkskonzept in Braunschweig ist ein sehr gutes Beispiel für die ökologische Transformation, die uns bei Veolia antreibt. Ich bin stolz auf die Leistung aller Kolleginnen und Kollegen, die am Erzeugungsprojekt hier in Braunschweig, an unserer neuen Aufbereitungsanlage für Altholz in Lengede und an den vielen weiteren Projekten in Deutschland gemeinsam arbeiten, um unsere Welt jeden Tag ein klein wenig besser zu machen. BS Energy ist ein wichtiger Teil der Veolia-Aktivitäten in Deutschland und mit der übergreifenden Zusammenarbeit der Veolia Geschäftsbereiche Energie und Entsorgung ein Modell, das Vorbildcharakter für weitere Projekte hat”, sagt Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia Deutschland.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Die neuen Anlagen sind entstanden in einer Zeit der enormen Herausforderungen und teilweise unerwarteter Rahmenbedingungen wie Corona und Energiekrise. Bei laufendem Betrieb und auf engstem Raum auf dem bestehenden Kraftwerksgelände haben in der Spitze bis zu 600 Personen von Projektteam und Fremdfirmen zusätzlich zu den rund 100 Beschäftigten des Kraftwerksbetriebs gearbeitet. “Die neuen Kraftwerke stehen daher nicht nur für den wichtigen und großen Schritt in Richtung Klimaneutralität für BS Energy und Braunschweig, sondern zeigen auch, dass man in Kooperationen große Veränderungen voranbringen kann”, fasst Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG zusammen. Zahlreiche Beschäftigte der Thüga AG waren an der Umsetzung des Erzeugungsprojekts unmittelbar beteiligt.
Das Biomasse-Heizkraftwerk soll als Grundlast-Anlage laufen, das neue Gasturbinen- Heizkraftwerk vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Schwankungen im Stromnetz dazu geschaltet werden. Wegen der Energiekrise soll das Kohlekraftwerk in der Heizperiode 2023 und 2024 noch zur Verfügung stehen. “Eine sichere Versorgung liegt mir und allen bei BS Energy sehr am Herzen. Ganz besonders danke ich allen Beteiligten für das hohe Engagement bei der Umsetzung unseres Mammutprojekts”, so Jens-Uwe Freitag.
mehr News aus Braunschweig