Bundesjugendspiele abschaffen?

von Robert Braumann


Die Bundesjugendspiele sind in die Kritik geraten, viele erinnern sich mit Schrecken an die Wettkämpfe. Symbolbild: Anke Donner
Die Bundesjugendspiele sind in die Kritik geraten, viele erinnern sich mit Schrecken an die Wettkämpfe. Symbolbild: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Braunschweig/Konstanz. In diesen Tagen wird wieder gelaufen, geworfen und gesprungen, die Bundesjugendspiele stehen an. Auch in Braunschweig geben die Kinder alles, um gute Leistungen zu erzielen. Christine Finke hat eine Online-Petition zur Abschaffung der Spiele in der jetzigen Form ins Leben gerufen. Sie sitzt für eine unabhängige Wählervereinigung im Konstanzer Stadtrat und ist Mutter dreier Kinder. Mit der Petition hat sie eine breite Diskussion in Gang gesetzt.

Finke schreibt in ihrer Petition: "Die Bundesjugendspiele sind nicht mehr zeitgemäß: Der Zwang zur Teilnahme und der starke Wettkampfcharakter sorgen bei vielen Schülern für das Gefühl, vor der Peergroup gedemütigt zu werden. Daran hat auch die Einführung der "Teilnahmeurkunde" für diejenigen, die am schlechtesten abschneiden, nichts geändert." Nach kurzer Zeit hat die Petition schon über 9.000 Unterstützer gefunden. Die bringen verschiedene Gründe vor, so kann man lesen: "Was sich da teilweise abgespielt hat, befand sich hart an der Grenze zum Sadismus", "Ich habe selbst leidvoll erlebt, dass man ohne eine Urkunde bei den Bundesjugendspielen in der Klasse massiv abgewertet wird. Mit der Zeit war es mir dann genauso gleichgültig wie der Sport selbst." oder auch "Für schwächere Kinder ist das ein Spießrutenlauf und ein Vorführen." Die vom Kuratorium für die Bundesjugendspiele postulierten Ziele Freude an Bewegung, Gemeinschaftsgeist und positive Werte, werden durch die Bundesjugendspiele nur einigen wenigen, im Sport guten Schülern vermittelt, so Fricke. Die Petition mit allen Hintergründen finden Sie hier. Sylvia Kipp, Schulleiterin Grundschule Heidberg, sagte auf Anfrage von RegionalBraunschweig.de zu dem Thema. "Grundsätzlich kann ich den Bundesjugendspielen positive Seiten abgewinnen. Viele Kinder haben immer wieder Freude an der Veranstaltung. Allerdings fehlen einigen Schulen vernünftige Trainingsmöglichkeit. Dann sind die Kinder ab und an nicht optimal vorbereitet, was natürlich auch zu Frustration führen kann."


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