Braunschweig. Eine "auskömmliche und den vielfältigen Aufgaben sowie Kostensteigerungen entsprechende finanzielle Ausstattung unserer Landesmuseen" fordern die CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Plett, Oliver Schatta und Frank Oesterhelweg.
Wie Oesterhelweg in einer Pressemitteilung berichtet, erhielten die drei Parlamentarier bei einem Besuch im Braunschweiger Herzog-Anton-Ulrich-Museum ihre Informationen aus erster Hand vom Leitenden Museumsdirektor Prof. Dr. Jochen Luckhardt. Die drei Abgeordneten konnten sich während eines umfassenden Rundgangs mit Prof. Dr. Luckhardt davon überzeugen, dass die Süddeutsche Zeitung nicht übertrieben hatte, als sie schrieb, das Herzog Anton Ulrich Museum sei eines „der schönsten Museen in Deutschland“.
Im Magazin zeigt Jochen Luckhardt einige der verwahrten Schätze seinen Gästen Frank Oesterhelweg und Christoph Plett. Foto:
Im "Louvre des Nordens", wie es die ZEIT formulierte, lagern, so Christoph Plett, der dem Ausschuss für Wissenschaft und Kultur angehört, "bedeutendste Zeugnisse unseres kulturellen Erbes, geradezu unermessliche Schätze", deren Sicherung, Bewahrung und Sichtbar-Machung für die Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung seien. "Unsere Landesmuseen haben Verfassungsrang", so Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg, der auf Artikel 72 der Niedersächsischen Landesverfassung verwies. Dieser lautet: "(1) Die kulturellen und historischen Belange der ehemaligen Länder Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe sind durch Gesetzgebung und Verwaltung zu wahren und zu fördern. (2) Die überkommenen heimatgebundenen Einrichtungen dieser Länder sind weiterhin dem heimatlichen Interesse dienstbar zu machen und zu erhalten, soweit ihre Änderung oder Aufhebung nicht in Verfolg organisatorischer Maßnahmen, die sich auf das gesamte Land Niedersachsen erstrecken, notwendig wird.“
Der Braunschweiger Abgeordnete Oliver Schatta betonte, welchen herausragenden Stellenwert dieses Museum und andere auch als Wirtschaftsfaktor haben - als Arbeit- und Auftraggeber, als magischer Anziehungspunkt für Touristen aus nah und fern. Prof. Dr. Luckhardt machte auf Finanzierungsprobleme aller Landesmuseen aufmerksam: „Die vom Land zur Verfügung gestellten Sachmittel reichen für die sechs Landesmuseen in Oldenburg, Hannover und Braunschweig schon jetzt nicht mehr zur Deckung der Betriebskosten. Projekte und Aktionen für Besucher werden aus Einnahmen und Drittmitteln finanziert.“
Die Abgeordneten wollen Minister Björn Thümler, zuständig für Wissenschaft und Kultur, dabei unterstützen, die Museen auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Diese Basis sei, so Oesterhelweg, in den vergangenen Jahren in eine Schieflage geraten, weil es seit 2007 keine Anpassung der Haushaltsmittel gegeben hätte. „Angesichts neuer Herausforderungen wie Digitalisierung und Besucherfreundlichkeit, neuer Konzepte, Mehrkosten im Reinigungs- und Bewachungsbereich sowie deutlich gestiegener Energiekosten müssen wir dringend finanziell nachbessern“, so Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg.
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