Braunschweig. Mit scharfer Kritik an der derzeitigen Verkehrspolitik in der Stadt reagieren die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion auf die in ihren Augen misslungenen Aktionen der vergangenen Wochen. Reinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und Stellvertretender Vorsitzender im Planungs- und Umweltausschuss sagt: „Kein Mensch außerhalb der Bauverwaltung hat Verständnis für das neu praktizierte Pförtnern. Scheinbar ist der Ansatz, dass man die Autofahrer erziehen will – diese Einstellung halten wir für grundlegend falsch!“
Vielmehr hat sich in den vergangenen Jahren – nicht nur in Braunschweig, sondern überall in Deutschland – gezeigt, dass sich die Autofahrer bereits nach wenigen Tagen an eine neue Verkehrssituation gewöhnt und entsprechende Ausweichstrecken gefunden haben. Doch auch andere Projekte stoßen auf Kritik bei den Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion. So ist in diesem Jahr zwar erneut eine Abstimmung der einzelnen Maßnahmen innerhalb der Bauverwaltung erfolgt, in der Praxis scheitert die Koordinierung jedoch. So besteht beispielsweise die Baustelle auf dem Altewiekring in Höhe der Jasperallee weiterhin und sorgt täglich für Staus.
Manlik fordert Einhaltung der Terminvorgaben
Manlik sagt: „Wir erwarten von einer professionellen Verwaltung, dass besonders in sensiblen Bereichen die Einhaltung der Terminvorgaben überprüft werden. Denn es kann doch nicht sein, dass das Herstellen einer Bushaltestelle mehrere Monate dauert.“ Inhaltlich teilen die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion damit die Kritik des Arbeitsausschusses Innenstadt, der bereits Anfang April mit einer Pressemitteilung klar Stellung bezogen hat zur derzeitigen Verkehrspolitik in der Stadt. Darüber hinaus kritisiert die CDU die Verkehrsführung für Radfahrer auf der Museumstraße.
Radfahrer werden gefährdet
„Unnötigerweise werden Radfahrer auf der Museumstraße gefährdet. Die verengte Fahrbahn führt zu Verunsicherungen bei Radfahrern und im schlimmsten Fall zu Unfällen!“ kommentiert Manlik.
Schon seit Längerem beobachten die Mitglieder der CDU-Fraktion die weitere Einrichtung von Fahrradstreifen mit Sorge. Befürworter der Fahrradstreifen argumentieren, dass Radfahrer auf diesen besser gesehen werden und somit sicherer seien. Manlik erwidert: „Für diese Argumentation liegen keinerlei Beweise vor. Fahrradstreifen sind aber sowohl bei Rad- als auch bei Kraftfahrern unbeliebt.“ In seinen Augen dürfen Radfahrer sich nicht selbst als ‚lebende Schutzschilde‘ fühlen.
Der CDU-Politiker gesteht zwar ein, dass sich der Radverkehr manchmal aus Platzgründen nur über Radfahrstreifen leiten lässt. Eine solche Situation liegt in der Museumstraße jedoch eindeutig nicht vor. „Zwischen Museumsgebäude und Baumstreifen ist eine Freifläche von 17,5 Metern vorgesehen. Hier kann niemand behaupten, dass es zu eng ist, um Radfahrer und Fußgänger gemeinsam zu führen. Deshalb werden die Radfahrer auch weiterhin dort fahren und sich zwar regelwidrig, aber wenigstens sicher fortbewegen“, sagt Manlik zum Abschluss.
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